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W E I T E R B I L D U N G U N D F O R S C H U N G

Bildnerisches und Technisches Gestalten - Lehrplanforschung

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samkeit geschenkt. Und ebenso wenig äussern sie sich dazu, was als schönoder als hässlich zu betrachten sei; die Lehrpläne geben explizit keine bestimmtenGeschmacksnormen vor.EthosRezeption Produktion Kognition Evaluation Ethos01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20Auch das Ethos betrifft die Beschäftigung mit Werten. Doch der Unterschiedzur Kategorie Evaluation ist beträchtlich. Während diese eher daraufschaut, dass bewertet wird, wie es geschieht, dass Massstäbe erforderlichsind – während also Evaluation in diesem Kontext eine formale Kategoriedarstellt, ist das Ethos an den Inhalt von bestimmten Werten gebunden.Hier finden sich die Ziele, welche nicht irgendeine, sondern eine bestimmteHaltung, benennbare Prinzipien oder moralische Gesinnungenausdrücken. Das Ethos ist im menschlichen Zusammenleben begründetund kommt im Handeln des Individuums zum Ausdruck. Ethos bildet sichin der Übernahme von und in Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichdominanten Werten aus; es ist dem vorgelagert, wie man wahrnimmt, wieman handelt oder denkt.Zu diesem Relationenstamm gehören die BTG- Ziele, welche erkennbareWertpositionen vermitteln wollen. Derartige Ziele zählen in anderen Zusammenhängenoft zu den sogenannten Schlüsselqualifikationen oder Metaqualifikationenoder übergeordneten Fähigkeiten. Dort versteht man sieinstrumentell. Hier steht hingegen die entsprechende Haltung im Vordergrund,aus der heraus das gestalterische und handwerkliche Tun erfolgt.Diese BTG-Ziele gehen davon aus, dass die Lernenden die Einstellung habensollen, dass Arbeit und insbesondere die Erwerbsarbeit einen hohenStellenwert hat (Arbeit). Sie postulieren die Haltung, dass unsere Welt gefährdet,aber erhaltenswert sei (Nachhaltigkeit). Sie erwarten eine Haltungdes Individuums sich selber gegenüber, dass es angesichts der Herausforderungendurch die Welt sachlich gut und richtig handelt (Exzellenz). AndereZiele verlangen, das persönliche Leben und das gesellschaftliche Zusammenlebenim Bewusstsein zu Recht und Unrecht zu gestalten (Moral).Vom Gesamtkorpus sind 13 Prozent aller Ziele dem Relationenstamm Ethoszugeordnet. In den Lehrplänen der Gruppe A ist der prozentuale Anteil höherals in den Gruppen B und C. Mit 26 Prozent hat der Lehrplan BL denhöchsten Anteil an Zielen zu diesem Stamm (vgl. Abb. 11). Abb. 22a und22b zeigen die Verteilung der Ziele auf die vier Relationenkomplexe.Abb. 22a Anteil am Total der Ziele aller Lehrpläne zum Ethos pro Aspekt, in ProzentenFacetteRelationenstamm EthosAspekt Arbeit Nachhaltigkeit Exzellenz MoraltotalAlle Lehrpläne(N=243)47 21 18 14 100%Abb. 22b Anteil am Total der Zieles eines Lehrplans zum Ethos pro Aspekt, in Prozenten82

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