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W E I T E R B I L D U N G U N D F O R S C H U N G

Bildnerisches und Technisches Gestalten - Lehrplanforschung

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Aus allen diesen Gründen besitzt die handwerkliche Einstellung einen Vorzug, der dem inder neuen Kultur vertretenen Idealbild des Beschäftigten, des Schülers oder Bürgers fehlt.Und das ist das Gefühl der inneren Verpflichtung. Hier geht es nicht allein darum, dassder obsessive, wettbewerbsorientierte Handwerker sich verpflichtet fühlen mag, etwas gutzu tun, sondern mehr noch darum, dass er an den objektiven Wert seines Tuns glaubt. EinMensch kann Worte wie «korrekt» oder «richtig» zur Beschreibung seines Tuns nur dannverwenden, wenn er an einen objektiven Massstab jenseits seiner eigenen Wünsche undsogar jenseits äusserer Belohnung glaubt. Etwas selbst dann richtig zu tun, wenn manvielleicht gar nichts dafür bekommt, das ist wahrer Handwerksgeist. Und wie ich meine,vermag nur solch ein uneigennütziges Gefühl des Engagements und der Verpflichtung dieMenschen emotional zu erheben. Andernfalls unterliegen sie im Kampf ums Überleben(Sennett 2005).ZusammenfassungDer vorliegende Bericht präsentiert eine wissenschaftliche Untersuchungüber den Fachbereich Bildnerisches und Technisches Gestalten (BTG) in derDeutschschweiz auf der Ebene der Volksschule. Die Untersuchung steht inZusammenhang mit den Bestrebungen zur Harmonisierung der kantonalenBildungssysteme und insbesondere mit der Harmonisierung schulischer Inhalte.Zur Zeit werden Nationale Bildungsstandards (HarmoS) und sprachregionaleLehrpläne (Plan Cadre Roman, Lehrplan Deutschschweiz) erarbeitet.In Verwaltung und Fachkreisen besteht ein Bedarf an systematisiertenInformationen über die kantonalen Lehrpläne; der Bedarf richtet sich einerseitsauf die Kenntnis der Lehrpläne, andererseits auf deren Bezüge zueinander.Die Schweizerische Konferenz der Erziehungsdirektoren (EDK) hatbisher Lehrplanvergleiche für die HarmoS-Fächer Erstsprache, Fremdsprachen,Mathematik und Naturwissenschaften erarbeiten lassen. Mit dieserStudie legt die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) aus eigener Initiativeeinen weiteren Lehrplanvergleich für einen zusätzlichen Fachbereichvor, für den sie vorgesehen hat, sich besonders zu engagieren.Die Untersuchung fragt im Wissen um die laufenden Projekte und bevorstehendenbildungspolitischen Entscheidungen danach, wie sich die Teileder Lehrpläne der Deutschschweizer Kantone, die das BTG betreffen, zueinanderverhalten; worin – falls überhaupt – Unterschiede oder Gemeinsamkeitenliegen, und welcher Art allfällige Ähnlichkeiten sind. In ersterLinie interessieren die Inhalte auf dem Niveau der Grobziele. Eine zweiteerkenntnisleitende Frage betrifft das Wesen des BTG, unabhängig von derkantonalen Regelungskompetenzen: Worin liegt die Beschaffenheit derZiele dieses Bereichs als eines Ganzen? Worin besteht Verbindendes?Die Studie stellt die sinnliche Erfahrung als das wesentlichste und grundlegendesElement aller Aspekte des Fachbereichs dar und führt die Ästhetikals den Begriff ein, der es erlaubt, mit Hilfe der ihm innewohnenden Implikationenjene Beschaffenheit beschreiben zu können. Die Ästhetik alstheoretischer Bezugsrahmen vermittelt eine von allfälligen Partialinteressender an der Entwicklung Beteiligten unabhängige Aussenperspektive aufdie Intention in den zu untersuchenden Zielen. Die in jedem Fall vorgesehenesinnliche Erfahrung auf der anderen Seite realisiert sich notwendigerweisean einem Sachverhalt, der gegenwärtig ist. Damit sind die Parametervorgezeichnet, welche das Kategoriensystem der Untersuchung bestimmen.Die fünf Facetten der Ästhetik (Rezeption, Produktion, Kognition,6

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