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W E I T E R B I L D U N G U N D F O R S C H U N G

Bildnerisches und Technisches Gestalten - Lehrplanforschung

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ErkenntnisRezeption Produktion Kognition Evaluation Ethos01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20Die Zuteilung zur Kategorie Erkenntnis erfolgt, wenn das fragliche Ziel dasSich-zu-eigen-machen des Sinngehaltes von erlebten oder durch Drittevermittelten Sachverhalten, Zuständen und Vorgängen anstrebt. Erkenntnisumfasst dabei sowohl den Vorgang des Erkennens als auch das Ergebnisdesselben. Erkenntnis stützt sich gemäss der in vielen Zielen aufscheinendenAnsicht in der Regel auf Erfahrung.Die Durchsicht der 208 zugehörigen Ziele offenbart, dass bei diesen Zielentatsächlich der Vorgang des Erkennens an sich im Vordergrund steht. Daskommt in Verben wie kennen lernen, Einblick gewinnen, vertraut werden,anschauen, identifizieren zum Ausdruck. Wendungen, in denen es darumgeht, einen Sachverhalt, ein Phänomen oder einen Gegenstand zu verstehen,zu erfassen, zu begreifen, in seinem Wesen zu erkennen zielen eherauf eine Erkenntnis, auf ein Wissen, eine Gewissheit, eine Aneignung einesZusammenhangs ab.Im Relationenkomplex Erkenntnis sind sehr viele Ziele den Modi Verfahren,Instrument und Material zugeordnet sind. Der Einsatz von Werkstoffen, dieHandhabung eines Werkzeugs oder einer Maschine, das planmässige Vorgehen– all das sind Anwendungen, die auf (Vor-) Kenntnis und Wissenberuhen und den Verstand, das Denken beanspruchen. Während im RelationenkomplexHerstellung die Intentionalität, die Absicht eines Tuns, imVordergrund stand, steht hier, wie gesagt, das Erkennen von Etwas als genaudieses Etwas im Mittelpunkt. Das sei nun anhand der Ziele illustriert,welche zu den vier Relationenkomplexen mit den meisten Zielen gehören.VerfahrenIm Bereich der Verfahren gibt ein Grossteil der Lehrpläne den Erwerb vonKenntnissen zu Techniken und zu Regeln vor (Ausnahmen: AI, AR, ZH, SG).Unter Techniken finden sich einerseits Ziele, die allgemein von Verfahren,Arbeitstechniken, Malweisen, Herstellungs- und Verarbeitungstechnikenusw. handeln, andererseits solche, die spezifisch auch bestimmte Verfahrenbezeichnen. Bei den Techniken geht es um Erkenntnis hinsichtlich Arbeitstechnikenund Gestaltungsverfahren. Bestimmte Vorgänge sollen kennengelernt werden, zum Beispiel mittels Ableiten, Anwenden, Ausprobieren,Erfahren, Erproben, Nachvollziehen, Üben. Trotz grosser Nähe dieserZiele zu ähnlichen Zielen im Relationenkomplex Herstellung, die wir alsdas «sich selbst genügende Tätigsein» (vgl. S. 41) charakterisierten und beidenen das Tun an sich ausschlaggebend ist, unterscheidet sich die Ausrichtungder diesem Komplex zugeordneten Ziele: die auszuführenden Vorgängegehen aus vorhandener Kenntnis hervor und/oder generieren Wissen.Techniken wie Collage/Montage, Drechseln, Dunkelkammertechnik lernen,eine Nähmaschine bedienen, Hartlöten, Oberflächenbehandlungen, Zinkenusw. sind Fertigkeiten, deren Ausübung eine Beteiligung des Verstandeserfordern (z.B. Fournieren).Die Ziele zum Aspekt Regeln betreffen die Erkenntnis von Gesetzmässigkeiten– einerseits spezifisch zum BTG, andererseits fächerübergreifend,hauptsächlich zu Physik und Chemie. Nicht nur der Vorgang des Erkennens,auch das Ergebnis, die Erkenntnis, rückt hier teilweise in den Vordergrund.68

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