ProduktionRezeption Produktion Kognition Evaluation Ethos01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den BTG-Zielen, die der Kategorie Produktionzugeteilt worden sind. Hier gilt Produktion als das Tätigsein, dassinnliche Erfahrung ermöglicht und veranlasst sowie letztlich auch Erkenntnisgenerieren soll. Zur Produktion lassen sich sowohl das freie und daszweckgebundene Tätigsein zählen, also das Prozessuale in dem Begriff,als auch dessen Ergebnisse, die Produkte. Die Tauglichkeit des Begriffsmag durch den Nachklang der ursprünglichen Bedeutung des griechischenPoiesis, aus dem sich Produktion herleitet, gestärkt werden, welcher ursprünglichallerdings ausschliesslich das künstlerische Schaffen und insbesonderedie Dichtkunst (Trebess 2006) bezeichnete. Das Wesen des BTG imschulischen Zusammenhang äussert sich traditionellerweise als Produktion.Das kommt in den verbreiteten Namen des Faches zum Ausdruck, dasmit substantivierten Infinitiven wie Zeichnen, Werken, Gestalten, Handarbeitenbezeichnet wurde/wird.Wie bereits näher erläutert, ist die Kategorie Produktion mittels vier Begriffenoperationalisiert, deren Verständnis hier kurz nochmals nachgezeichnetsei. Von diesen umfasst die Herstellung den weitesten Radius; siekann die Ziele abdecken, deren Merkmal in der Intention liegt, das Herstellenselber in Gang zu setzen, oder ein Ergebnis desselben anzupeilenoder beides zugleich. Im Unterschied zu dieser Offenheit gelangen zu Inszenierungdiejenigen Ziele, die sich durch ihre Ausrichtung auf einen explizitenoder impliziten Adressaten auszeichnen; man soll etwas erscheinenlassen oder eine Idee oder Vorstellung veräusserlichen. Was der Inszenierungzugehört, verfolgt eine Absicht, aber weniger im Hinblick auf einProdukt oder einen Vorgang, als vielmehr auf eine bestimmte Wirkung, diejemand erzielen möchte. Wenn das tätige, schöpferische Individuum selberim Zentrum steht, oder wenn die höchst individuelle innere Erfahrungeines Individuums im Wortsinn zum Ausdruck kommen soll, geht es um dieKreation. Dem fast konträr gegenüber steht die Reproduktion; ihr sind dieWiederholung, sowohl der Vorgang als auch das Produkt bzw. die Kopieoder die Nachahmung eigen.837 Ziele, d.h. 43% aller Ziele aller BTG-Lehrpläne sind dem RelationenstammProduktion zugeordnet worden (vgl. Abb. 11). Diese Dominanz giltfür die Gesamtheit der Deutschschweiz wie auch in den einzelnen Lehrplänen.Mit Ausnahme von zwei Lehrplänen (AR, ZH) ist Produktion der Relationenstammmit den meisten Zielen. In vier Lehrplänen gehören über dieHälfte aller Ziele zur Produktion, am deutlichsten im Lehrplan BS mit71%. 15Abb. 19a und 19b zeigen die prozentualen Anteile der Ziele eines jedender vier Relationenkomplexe, einerseits am Gesamtkorpus, andererseits anden einzelnen Lehrplänen.56
Abb. 19a Anteil am Total der Ziele aller Lehrpläne zur Produktion pro Aspekt, in ProzentenFacetteRelationenstamm ProduktionAspekt Herstellung Inszenierung Kreation ReproduktiontotalAlle Lehrpläne(N=837)63% 17% 16% 4% 100%Abb. 19b Anteil am Total der Ziele eines Lehrplans zur Produktion pro Aspekt, in ProzentenFacetteAspektLehrplanRelationenstamm ProduktionHerstellung Inszenierung Kreation ReproduktiontotalLehrpläne Gruppe ALehrpläne Gruppe BAI (N=20) 35% 20% 20% 25% 100%AR (N=19) 37% 32% 16% 16% 100%BE (N=31) 42% 29% 29% 0% 100%SG (N=14) 86% 0% 14% 0% 100%ZH (N=18) 44% 22% 17% 17% 100%BKZ (N=85) 40% 44% 11% 6% 100%BL (N=40) 60% 13% 23% 5% 100%GL (N=81) 69% 1% 21% 9% 100%GR (N=84) 65% 10% 24% 1% 100%SH (N=54) 69% 28% 4% 0% 100%AG (N=61) 33% 34% 30% 3% 100%LehrpläneGruppe CBS (N=165) 87% 5% 8% 0% 100%SO (N=113) 68% 12% 12% 7% 100%TG (N=76) 64% 16% 16% 4% 100%Abb. 19b zeigt, dass, mit Ausnahme der Lehrpläne BKZ und AG die meistenZiele aller Lehrpläne, welche die Produktion betreffen, dem Komplex Herstellungzugewiesen worden sind. Doch auch da, wo die meisten Ziele zumKomplex Inszenierung gehören, ist der Anteil an Zielen zur Herstellunghoch.Im Gesamtkorpus ist der Anteil an Zielen zur Inszenierung und zur Kreationnahezu gleich gross (17%/16%). Diese Verteilung trifft nun aber nicht aufalle Lehrpläne zu. In drei Lehrplänen (BS, GL, SG) sind der Inszenierungkeine oder wenige Ziele zugewiesen, während es in anderen recht vielesind. Zum Komplex Reproduktion haben vier Lehrpläne keine Ziele.Wenn man nun zusammenfassend festhält, dass der Herstellung viele undder Reproduktion eher wenige Ziele zugeordnet sind und die Anteile anZielen zu Inszenierung und Kreation je nach Lehrplan variieren, so repräsentiertdas (nur) eine von zwei Achsen der Relationen, diejenige einer Facetteder Ästhetik. Um das Bild zu vervollständigen, folgt nun noch einHinweis auf die Verteilung der Ziele zur Produktion auf die Modi der Anwesenheit.Allen Modi wurden Ziele zugeteilt, die meisten dem Modus Erscheinung, amwenigsten den Modi des Materials, des Gegenstands und des Instruments.In 13 Lehrplänen gehören mehr als 20% der Ziele zum RelationenkomplexErscheinung, in acht Lehrplänen über 20% zum Komplex Verfahren.57
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