24.08.2015 Views

W E I T E R B I L D U N G U N D F O R S C H U N G

Bildnerisches und Technisches Gestalten - Lehrplanforschung

Bildnerisches und Technisches Gestalten - Lehrplanforschung

SHOW MORE
SHOW LESS
  • No tags were found...

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

auch die Ziele, die solche Kompetenzen beschreiben, in ihrer Intentionnicht auf ein bestimmtes Ergebnis oder ein Produkt gerichtet; solche kommenkaum oder höchstens indirekt vor. Wodurch aber zeichnen sich nunjene Ziele aus, deren Intention sich auf ein Produkt richtet?c) Das Tätigsein zur Herstellung von etwas Bestimmtem: Das Ziel bezeichnetallgemein oder konkret, was hergestellt werden soll.Diese Ziele nennen, was aus einem Tätigsein resultieren soll. Meistens istdieses Resultat ein unspezifisches Produkt. In einigen Fällen ist es konkret,und es geht um Gebrauchsobjekte im weitesten Sinn. Eine weitere Art vonProdukten, die in den Zielen genannt sind, bezeichnen wir als Transformationsprodukte;es sind Gegenstände oder auch Sachverhalte, die aus derUmsetzung von etwas Nichtbildnerischem (Beobachtung, Bewegung, Erfahrung,Erlebnis, Erscheinung, Gefühl, Handlung, Idee, Plan, Musik, Raum,Sachverhalt, Sensation, Situation, Vorstellung) ins Bildnerische entstehen.Unspezifische Produkte, über einen Sammelbegriff erfasst: Bild, Ding, Drucke,Einzelheit Figur, Form, Gebilde, Gegenstand, Geschenk, Objekt, Produkt,SammlungSpezifische Produkte deren Bezeichnung den Gebrauch impliziert: Accessoires,Behausung, Drahtwürfel, Elemente des Wohn- und Lebensbereichs,Elektrische Geräte, Essgeräte und Gefässe, Farben, Flugobjekte, Konstruktionshilfe,Kleidung, Körper, Laterne, Modelle, Musikinstrumente, Rhythmusinstrumente,Schnittmuster, Spielobjekt, Werkzeug, Wild- und HaustiergehegeProdukte, in denen Vorstellung in Visualität transformiert ist (z.B. Fläche ineinen Raum; Landschaft in ein Bild): Bild, Bildfolge, Comics, Raumbild, Relief,Plastik, Skizze, Vollplastik Zeichnung etc.Was genau hergestellt werden soll, bezeichnen die Ziele bis auf wenigeAusnahmen wie z.B. eine Hängematte (GL 153), fast nie. In einer Formulierungwie:Produkt herstellen (AI 6, 24, 33, 62; AR 6, 22, 31, 58; ZH 7, 25, 32, 69, 74, 78)kommt zweierlei zum Ausdruck: Es soll etwas fertig hergestellt werden;und – es bleibt offen, was es sein soll. Der Lehrplan gibt nur vor, dass etwasproduziert werden soll.Zusammenfassend halten wir fest, dass die Intention der Ziele zur Herstellungsich signifikant stärker auf das Tun bzw. auf Vorgänge als auf Produkterichtet. Bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts machten dieLehrpläne im BTG (auch in anderen Fächern!) genauere Produktvorgaben –dies vermutlich auf dem Hintergrund der Annahme, dass anhand des Machensbestimmte Fertigkeiten gelernt und geübt werden könnten. Das warenStoffpläne. Das ist heute in keinem Lehrplan mehr so: In fünf der untersuchtenLehrpläne (BE, BKZ, BL, AG, TG) beschreiben die Ziele zur Herstellunghauptsächlich die zu erwerbenden Kompetenzen – in vier Lehrplänen(BS, GL, GR, SO) zählen die Ziele Tätigkeiten an und für sich auf. Dasist auch so in den übrigen Lehrplänen, die insgesamt eher wenige Ziele zurHerstellung haben. Und in allen Lehrplänen richtet sich die Intention wenig,und wenn überhaupt, oft auf allgemeine Produkte.60

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!