_PRESTIGE_Mallorca_2_2015
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WATCHES & JEWELLERY<br />
Dann vertrauen wir diesen Kräften, sofern sie sich bewähren,<br />
nacheinander beispielsweise Chronographen und<br />
andere Komplikationen wie Mondphasenanzeigen und<br />
Kalendarien an.<br />
Apropos Komplikationen. Jaeger-LeCoultre hat bei<br />
Repetitionsuhren und insbesondere auch Tourbillons<br />
sehr viel vorzuweisen. Befinden sich Tourbillons nach<br />
Jahren des Dauererfolgs in einem Abwärtstrend?<br />
So würde ich das nicht formulieren wollen. Bei unseren Tourbillons<br />
sprechen wir von Generationen. Nach neun Jahren<br />
haben wir nun die 6. Generation und die nächste ist bereits<br />
in Vorbereitung. Wir offerieren das ultraflache Tourbillon, das<br />
Gyrotourbillon, das Sphérotourbillon, das Tourbillon mit<br />
zylindrischer Unruhspirale. Da ist für viele etwas dabei. So<br />
schnell werden Tourbillons nicht vom Markt verschwinden,<br />
denn der Markt für Tourbillons ist offener als je zuvor.<br />
Sehen Sie das auch für Repetitionsuhren?<br />
Hier sprechen wir ebenfalls von Generationen. Unsere neue<br />
ultraflache Minutenrepetition mit patentierten Sicherheitsmerkmalen,<br />
welche Fehlbedienung verhindern und die<br />
Wartezeit zwischen dem Schlagen der Stunden und Minuten<br />
verringern, ist ein beredtes Beispiel.<br />
Gibt es Sammler, die sich beispielsweise alle Tourbillon-Generationen<br />
gekauft haben?<br />
So ist es. Das trifft auch auf unsere Repetitionsuhren zu.<br />
Bei der Fülle an Produktneuigkeiten muss Jaeger-<br />
LeCoultre ja eine ganze Heerschar an Ingenieuren,<br />
Technikern und Uhrmachern im Bereich Forschung<br />
und Entwicklung beschäftigen.<br />
Wir haben rund 125 Leute, die sich ausschliesslich mit<br />
der Kreation neuer Produkte auseinandersetzen. 10 bis<br />
15 Prozent der Kapazitäten verwenden wir auf die Erforschung<br />
neuer Materialien und Technologien.<br />
Hat eigentlich modernste Computertechnologie die<br />
Entwicklungszeit für ein neues Uhrwerk merklich verkürzt?<br />
Die Konstruktionsprozesse am Computer sind in der Tat<br />
etwas kürzer geworden. Aber danach brauchen Sie ja die<br />
Prototypen und alle anderen Prozesse, um ein Uhrwerk fit<br />
für die Serienproduktion zu machen. Hier kann man nicht<br />
wirklich von einer Zeitersparnis durch neue Technologien<br />
reden. Aber durch die Verwendung von Maschinen der<br />
neuesten Generation, ich nenne beispielsweise das Laserschneiden,<br />
verzeichnen wir einen beträchtlichen Zuwachs<br />
an Präzision. Das hilft, Uhrwerke bei gleicher<br />
Zuverlässigkeit deutlich flacher zu gestalten.<br />
Apropos neue Technologien. Was halten Daniel<br />
Riedo und Jaeger-LeCoultre von den neuen<br />
Smartwatches, die aus dem Boden schiessen<br />
wie Pilze?<br />
Für Jaeger-LeCoultre ist das gegenwärtig kein Thema.<br />
Was jedoch nicht bedeutet, dass wir den Markt nicht beobachten<br />
müssen. Generell sind die Erfahrungswerte noch zu<br />
gering, aber ich sehe in die Zukunft betrachtet einen Markt<br />
für beides, also klassische und mit dem Netz verbundene<br />
Uhren. Warten wir es ab. Man wird sehen.<br />
Sie halten es klassisch bei Jaeger-LeCoultre. Manufaktur<br />
wird gross geschrieben. Wie viele Uhrwerke<br />
haben Sie denn gleichzeitig im Portfolio?<br />
Lassen Sie mich kurz nachdenken. Wenn mich nicht alles<br />
täuscht, produzieren wir gegenwärtig etwa 80 verschiedene<br />
Uhrwerke.<br />
Rendez Vous Date.<br />
Grand Reservo Night & Day.<br />
Ihr Vorgänger Jérôme Lambert war bekannt dafür,<br />
sehr früh im Büro zu sein und sehr spät auch noch.<br />
Hält es Daniel Riedo ebenso?<br />
Ganz so schlimm ist es bei mir nicht. Ich bin über 50 und<br />
damit einiges älter. Aber sehr viel Zeit verbringe ich schon<br />
mit Jaeger-LeCoultre. Reisen gehören zu meinen Aufgaben,<br />
Gespräche mit Kunden, Konzessionären und Mitarbeitern<br />
überall in der Welt. Meine Frau würde mich gerne<br />
öfter sehen.<br />
The Luxury Way of Life | 111