_PRESTIGE_Mallorca_2_2015
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MIT<br />
DER<br />
DIE<br />
RAUBKATZE<br />
FLOSSE<br />
«First, finest, fastest» – treffender hätten die<br />
Jaguar-Texter der 50er-Jahre den Jaguar D-Type<br />
nicht beschreiben können, gilt er doch mit<br />
seiner unverkennbaren Heckflosse als einer<br />
der schönsten Rennwagen, die jemals<br />
ein britischer Automobilhersteller<br />
hervorgebracht hat.<br />
Anka Refghi<br />
Jaguar<br />
Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gilt seit 1923 als eines der<br />
legendärsten Rennen weltweit. Blickt man auf die 1950er-Jahre<br />
des berühmten französischen Langstreckenklassikers zurück, so waren<br />
diese untrennbar mit dem Namen Jaguar verbunden. Fuhr 1951 und 1953 noch<br />
der Jaguar C-Type den Sieg ein, trat in den darauffolgenden Jahren ein<br />
Rennwagen seine Nachfolge an, der Motorsportgeschichte schreiben sollte:<br />
der Jaguar D-Type – dreifacher Gewinner der Rennen von 1955 bis 1957.<br />
Kampfansage<br />
Seinen ersten Test trat der Prototyp 1954 noch in unlackierter Aluminium-<br />
Karosserie an. Es war ein Test, der einer Kampfansage gleichkam. So unterbot<br />
Werkfahrer Tony Rolt auf Anhieb den 1953 von Alberto Ascari in seinem<br />
4,5-Liter-Ferrari 375 MM aufgestellten Rundenrekord um ganze 5,2 Sekunden.<br />
Eine Sensation! Unter dem legendären Chefentwickler Norman Dewis wurde<br />
der Prototyp weiterentwickelt und um die für den D-Type so charakteristische<br />
Heckflosse erweitert. Die Flosse war ein genialer<br />
Coup, der dem Wagen eine unvergleichliche Stabilität<br />
verlieh und über die Rennfahrer Ron Flockart<br />
später einmal erzählen würde: «Je schneller man<br />
fuhr, desto stabiler wurde der Wagen. Es wurde<br />
mir zur Gewohnheit, bei entsprechend wenig Verkehr<br />
auf der Mulsanne-Geraden zu entspannen,<br />
die Finger und Arme zu dehnen und auszustrecken.<br />
Während dieser Zeit fuhr der D-Type mit 275 km/h<br />
wie von alleine.»<br />
Im Rennen von Le Mans musste sich der Jaguar<br />
1954 zwar noch knapp durch Ferrari geschlagen<br />
geben, es entging aber niemandem, dass dieser<br />
Rennsportwagen etwas ganz Besonderes war. Der<br />
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