Grundwissen Kultur- und Medienwissenschaft III. - Index of - Eötvös ...
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Dubbing into a foreign language 103<br />
die Techniker sehr diszipliniert arbeiten. Aber was die Interpretation anbelangt, finde ich<br />
persönlich die Arbeit in München besser.<br />
In Rußland wiederum wird – im Kino <strong>und</strong> im Fernsehen – die Originalfassung eines<br />
Films gezeigt, in die ein Sprecher monoton die russische Übersetzung hineinspricht. Es ist<br />
zumeist derselbe Sprecher, egal ob im Original ein Mann, eine Frau oder ein Kind redet,<br />
<strong>und</strong> er spricht den Text ohne jegliche Interpretation. Das ist natürlich sehr langweilig.<br />
Inzwischen beginnt man langsam auch in Rußland, manche Filme zu synchronisieren. Der<br />
Erfolg von Schindlers Liste könnte diese Entwicklung beschleunigen.<br />
Ich habe versucht, ein bißchen von den Tücken <strong>und</strong> Schwierigkeiten zu erzählen, die<br />
sich beim Synchronisieren ergeben. Manche Leute meinen, man sollte sich diese Mühe<br />
sparen <strong>und</strong> lieber Untertitel verwenden. Davon halte ich aber überhaupt nichts. Man verliert<br />
viel zu viel, wenn man sich auf Untertitel konzentrieren muß. Außerdem lesen die<br />
meisten Menschen langsamer, als gesprochen wird, <strong>und</strong> haben vor allem dann, wenn mehrere<br />
Personen sprechen, Mühe, dem Dialog zu folgen. Noch dazu können Untertitel keine<br />
Emotionen vermitteln, es sei denn, man nimmt rote für Zorn <strong>und</strong> grüne für Trauer. Aber<br />
das halte ich auch für keine gute Idee.<br />
George Orwell hat gesagt, wir sind alle gleich, aber manche sind ein bißchen gleicher.<br />
Nach meiner Philosophie aber sollte die deutsche Fassung genauso gut sein wie die amerikanische.<br />
Dasselbe gilt für Frankreich, Italien usw. Das ist ein bißchen Filmsozialismus.<br />
Die größten Probleme dabei sind Mangel an Zeit, Geld <strong>und</strong> Energie. Sonst habe ich<br />
dazu nichts mehr zu sagen.<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Wiederholungsfragen zu den Texten<br />
Joachim Paech: Die Anfänge des Films in der populären <strong>Kultur</strong><br />
1. Versuchen Sie die Erscheinung des Films kulturhistorisch zu verorten! Warum ist<br />
„der Film ein ,Kind der Industrialisierung des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts”?<br />
2. Was ist ein Vaudeville-Theater?<br />
a. Welche Art von Unterhaltung wurde in den Vaudeville-Theatern bzw. in den Varietés<br />
<strong>und</strong> in den Music-Halls geboten, die von dem Verfasser die Geburtsorte<br />
des Films genannt werden?<br />
b. Unter welchen Umständen wurden die ersten Filme gezeigt?<br />
c. Was wurde in den frühen Filmen gezeigt? Formulieren Sie den folgenden Satz<br />
mit eigenen Worten: „Akrobaten oder komische Nummern hatte man <strong>of</strong>t auf derselben<br />
Bühne in demselben Programm live gesehen, bevor sie nun noch einmal<br />
als lebende Bilder eine besondere Attraktion waren.”<br />
d. Was machte die frühesten Filmen zu einer Attraktion? Was machte sie interessant?<br />
3. Was sind Kinetoscope-Apparate? Wie hat man diese Apparate benutzt?<br />
4. Wie wurden die Filme in den ersten zehn Jahren verbreitet?