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Grundwissen Kultur- und Medienwissenschaft III. - Index of - Eötvös ...

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Niklas Lang<br />

Gesichtspunkten effizienter zu archivieren als „beschriebenes Papier” – ganz zu schweigen<br />

vom Platzbedarf traditioneller Korrespondenzen.<br />

Eine Reihe von technischen Features bietet weitere Möglichkeiten, die insbesondere<br />

im Vergleich zum Brief das Medium E-Mail <strong>of</strong>t leistungsfähiger <strong>und</strong> vor allem billiger<br />

machen. Beispielsweise wird dem Absender einer E-Mail gemeldet, falls seine E-Mail<br />

nicht beim Empfänger angekommen ist, wenn etwa die E-Mail-Adresse falsch eingegeben<br />

wurde. Ebenso ist bei vielen E-Mail-Programmen eine Art „Einschreiben mit Rückschein”<br />

verfügbar. Der Absender einer Nachricht hat die Möglichkeit zu sehen, ob diese vom<br />

Empfänger schon gelesen wurde. Komplexe Kommunikationsprogramme – aber auch die<br />

unzähligen Free-E-Mail-Angebote – eröffnen Leistungen wie z.B. das Versenden von<br />

Nachrichten mit hoher Priorität (vergleichbar mit einem Express-Brief), das Einrichten<br />

von Abwesenheitsmeldungen oder auch Weiterleitungsfunktionen. Nicht zuletzt bietet E-<br />

Mail die Möglichkeit des sogenannten „Quotens”. Hierunter versteht man die Antwort auf<br />

eine Nachricht, bei der Teile der Ausgangsnachricht in die Antwort aufgenommen („gequotet”)<br />

werden. Dieses Zitieren oder Quoten eröffnet die Chance, auf erhaltene Nachrichten<br />

umgehend zu antworten <strong>und</strong> dabei exakt Bezug zu nehmen. So lassen sich etwa<br />

Missverständnisse minimieren („Auf was bezieht sich das?”), <strong>und</strong> die Antworten können<br />

knapp <strong>und</strong> eindeutig gehalten werden. Kommunikationswissenschaftler sehen hier gar<br />

eine neue Textsorte entstehen, die durch ihren Aufbau Elemente in sich vereint, die für die<br />

gesprochene Sprache, insbesondere für das Gespräch, typisch sind; Fragen <strong>und</strong> Antworten<br />

würden so ineinander geschoben wie bei synchroner Kommunikation, obwohl ja ein<br />

durchaus längerer Zeitraum zwischen Frage <strong>und</strong> Antwort liegen kann.<br />

Weitere – technische – Funktionen, seien hier nur schlagwortartig genannt: das Versenden<br />

einer Nachricht an mehrere Adressaten, z.B. „an alle Mitarbeiter” oder an eine<br />

Gruppe von Bekannten (Mailing-Liste); das Anlegen <strong>und</strong> Nutzen eines Adressbuches; das<br />

Verwenden von Signaturen („Absender” am Ende einer E-Mail); das Anlegen von Filtern<br />

(um den Eingang von E-Mail besser kanalisieren zu können oder auch um unerwünschte<br />

E-Mails (Spam) abblocken zu können); das Verschlüsseln von E-Mails (um Inhalte vor<br />

unberechtigtem Lese-Zugriff zu schützen).<br />

Die Wahl eines Mediums hängt natürlich auch vom Gegenstand der Kommunikation<br />

ab. So dient E-Mail-Kommunikation bislang erstens vor allem der Kommunikation zwischen<br />

größeren Personengruppen <strong>und</strong> hat zweitens überwiegend informierende Funktion.<br />

Dominieren andere Funktionen (z.B. „social presence”), werden meist auch andere Medien<br />

der (Individual-) Kommunikation genutzt. [...]<br />

E-Mail als „institutionalisiertes System um einen organisierten Kommunikationskanal”<br />

E-Mail als Kommunikationskanal setzt einen hohen Grad an Institutionalisierung im weitesten<br />

Sinne voraus. Die folgende Liste führt auf, was als Voraussetzung privater E-Mail-<br />

Kommunikation vorhanden sein muss, um überhaupt das Medium E-Mail „technisch”<br />

nutzen zu können:<br />

ausreichendes Einkommen<br />

Haus/Raum (s<strong>of</strong>ern nicht mobil)

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