Grundwissen Kultur- und Medienwissenschaft III. - Index of - Eötvös ...
Grundwissen Kultur- und Medienwissenschaft III. - Index of - Eötvös ...
Grundwissen Kultur- und Medienwissenschaft III. - Index of - Eötvös ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
62<br />
Aufgaben zur Einführung<br />
Willfried Baatz<br />
1. In welchen Situationen <strong>und</strong> unter welchen Umständen machen Sie Fotografien? Hat<br />
es einen bestimmten Gr<strong>und</strong>, wenn sie Fotos machen?<br />
2. Finden Sie die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Photographie heraus! Welche<br />
unterschiedlichen Funktionen können Fotografien haben?<br />
3. Welche Arten von Bildern existieren außer den Fotos? Diskutieren Sie in der Gruppe<br />
über die Verschiedenheiten <strong>und</strong> Ähnlichkeiten der verschiedenen Bildformen!<br />
Willfried Baatz:<br />
Geschichte der Fotografie<br />
Der Wunsch des Menschen, das Flüchtige <strong>und</strong> Vergängliche im Bild festzuhalten, ist vermutlich<br />
ebenso alt wie die Menschheit selbst. Es gehört sicher ebenso zu seinen gr<strong>und</strong>legenden<br />
Bedürfnissen, ein repräsentatives Bild von sich zu erhalten <strong>und</strong> weiterzugeben.<br />
Beides konnte über Jahrtausende nur die Kunst leisten. Und doch waren die Werke der<br />
Kunst keine wirklichen Spiegelbilder des Lebens, sondern kamen in der Regel als idealistische<br />
Weltinterpretationen daher.<br />
Daß die Zeit nach einem selbsttätig funktionierenden Mittel zur Abbildung der Wirklichkeit<br />
drängte, zeigt allein die Tatsache, daß nach 1800 gleich mehrere Erfinder unabhängig<br />
voneinander an diesem Problem arbeiteten.<br />
Die Entdeckung dieses neuartigen Bildmittels kam also nicht plötzlich <strong>und</strong> nicht<br />
unerwartet. Sie lag gewissermaßen in der Luft, denn sie vollzog sich nicht ohne Vorbedingungen.<br />
Sie war die Folge einer Jahrh<strong>und</strong>erte währenden Beschäftigung mit den<br />
Phänomenen der Optik, der Mechanik <strong>und</strong> der Chemie. Sie war natürlich auch das<br />
Resultat einer gesellschaftlichen Entwicklung, die ein solches Bildmedium fast zwingend<br />
verlangte.<br />
Drei Voraussetzungen waren nötig, um fotografische Bilder dauerhaft zu fixieren:<br />
ein optisches System zur Abbildung des Motivs, eine chemische Substanz, die ihr Aussehen<br />
unter dem Einfluß von Licht veränderte, <strong>und</strong> ein Mittel, das diese Veränderung<br />
fixieren konnte. Zu Beginn des 19. Jh. waren zwei dieser Bedingungen erfüllt.<br />
Frühe Verfahren der Bildherstellung<br />
Das Prinzip der Lochkamera, der Camera obscura*, zählt zu den ältesten Kenntnissen<br />
aus der Vorgeschichte der Fotografie. Das Wissen darüber, daß ein Lichtstrahl, der<br />
durch eine kleine Öffnung von außen in einen völlig abgedunkelten Raum fällt, auf<br />
der gegenüberliegenden Wand dieses Raumes all jenes klar zeigt, was sich außen<br />
befindet, besaß schon Aristoteles. Der arabische Gelehrte Abu Ali Alhazen besaß es e-