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Grundwissen Kultur- und Medienwissenschaft III. - Index of - Eötvös ...

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Vorwort zum Band<br />

Immer wieder stoßen wir auf das Problem, dass Modeworte Verwirrung stiften, indem sie<br />

in den verschiedensten Bedeutungen <strong>und</strong> Kontexten in aller M<strong>und</strong>e sind. Mit den Begriffen<br />

Medium, Medien, Medialität verhält es sich nicht anders. Sie werden <strong>of</strong>t <strong>und</strong> gerne<br />

benutzt: Nicht nur in der Alltagssprache werden sie verschiedenartig verwendet, sondern<br />

sie sorgen sogar in der Wissenschaft für ein reichliches Durcheinander. Deshalb sollte es<br />

uns nicht verw<strong>und</strong>ern, dass die gr<strong>und</strong>legenden Begriffe der <strong>Medienwissenschaft</strong> nicht<br />

einheitlich definiert sind. Eine differenzierte, praxisorientierte <strong>und</strong> gleichzeitig durch theoretische<br />

Ansätze geleitete Beschäftigung mit den Fragen der Medialität scheint heute aus<br />

mehreren Gründen unausweichlich zu sein.<br />

Die Medien spielen nicht nur in der Kommunikation, sondern auch im Alltag, bei der<br />

Arbeit oder in Unterhaltungssituationen eine entscheidende Rolle. Unser Leben ist heute<br />

so eng mit den Medien verwoben, dass sie unsere tagtäglichen Erfahrungen <strong>und</strong> Wahrnehmungsweisen<br />

<strong>und</strong> somit unsere Weltauffassung gr<strong>und</strong>legend beeinflussen. Das trifft<br />

auf die Generation der Studenten noch stärker zu, da sie die neuen technischen Medien<br />

immer mehr nutzen. Sie gebrauchen sie, aber erfahrungsgemäβ sind sie sich dessen nicht<br />

bewusst, was dabei eigentlich passiert. Das Lehrmaterial hat sich als Ziel gesetzt, die Studenten<br />

zur Reflexion ihrer kulturellen Situation, ihrer kulturellen Umgebung anzuregen.<br />

Es will die Funktion der heutigen medialen Erscheinungen, medialen Determiniertheiten<br />

problematisieren – um so eine alltägliche Praxis auf die Ebene der Reflexion zu heben.<br />

Es gibt zwei Medienauffassungen, die zwei Annäherungsweisen an die gr<strong>und</strong>legenden<br />

Begriffe in der Medientheorie darstellen. Die eine versteht Medien als Apparate, die der<br />

Erweiterung der menschlichen Sinnesorgane dienen. Aus dieser Sicht werden die Medien<br />

vor allem in ihrer Gegenständlichkeit als Objekte verstanden, welche zur Anhäufung, zur<br />

Erk<strong>und</strong>ung bzw. zur Vermittlung von Wissen <strong>und</strong> Informationen dienen. Somit fängt diese<br />

Mediengeschichte meist mit der Erfindung des Buchdrucks an, der als eine erste weit<br />

verbreitete technische Apparatur von Informationsvermittlung thematisiert wird. Der<br />

Buchdruck wird in diesem Kontext als ein Meilenstein der Menschheitsgeschichte verstanden,<br />

indem er eine gr<strong>und</strong>legende Umstrukturierung von Wissensvermittlung <strong>und</strong> -aufarbeitung<br />

verursacht hat.<br />

Eine ganz andere Mediengeschichte zeichnet sich ab, wenn Medien als Konzepte von<br />

Wissens- <strong>und</strong> Informationsvermittlung <strong>und</strong> somit weniger als Objekte bzw. Apparate der<br />

Vermittlung, sondern viel mehr als Vermittlungsweisen verstanden werden. Nach dieser<br />

Auffassung werden die Begriffe Medium <strong>und</strong> Medialität als gr<strong>und</strong>legende Voraussetzungen<br />

der (menschlichen) Kommunikation verstanden, die nicht nur die Form der Vermittlung,<br />

sondern auch unsere Wahrnehmungsweisen <strong>und</strong> unsere Welterfahrung beeinflussen.<br />

Die Textsammlung ist als Hilfsmaterial zu Seminaren gedacht, indem sie eine durch<br />

Fragen <strong>und</strong> Aufgaben geleitete Textlektüre anstrebt. In den ausgewählten Texten sind<br />

bestimmte Aspekte der Medialität vertreten <strong>und</strong> in sechs Kapitel gegliedert.<br />

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