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Germar Rudolf, Widerstand ist Pflicht (2012; PDF-Datei

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GERMAR RUDOLF, WIDERSTAND IST PFLICHT<br />

Mitte der 1990er Jahre veröffentlichte der an einer deutschen<br />

Universität Politologie lehrende österreichische Prof. Dr. Werner<br />

Pfeifenberger einen Artikel in einem Sammelband, der von der<br />

FPÖ in Österreich herausgegeben wurde. In diesem Beitrag verglich<br />

Pfeifenberger die Ideologien von Nationalismus und Internationalismus,<br />

wobei er seine Sympathie für den Nationalismus<br />

durchscheinen ließ. In diesem Artikel verwendete er u.a. auch einige<br />

Zitate, die er etwas unglücklich aus dem Zusammenhang gerissen<br />

hatte. Wegen dieses Artikels wurde Pfeifenberger zwischenzeitlich<br />

seines Lehramtes enthoben, jedoch konnte er sich<br />

zunächst gerichtlich in seine alte Position zurückklagen. Es setzte<br />

jedoch danach eine zweite Welle der Verfolgung gegen ihn ein,<br />

wodurch er zuerst an eine andere Universität zwangsversetzt, sodann<br />

mit einem Lehrverbot belegt und schließlich sogar ganz vom<br />

Dienst suspendiert wurde. Als dann die österreichische Justiz mit<br />

deutscher Amtshilfe auch noch ein Strafverfahren aufgrund seines<br />

Artikels wegen angeblicher nationalsozial<strong>ist</strong>ischer Wiederbetätigung<br />

eröffnete, sah Prof. Pfeifenberger nicht nur seine Karriere<br />

und seinen Ruf ruiniert, er sah überdies einer längeren Freiheitsstrafe<br />

entgegen. Er beging daher kurz darauf Selbstmord. 238 Dieser<br />

Fall eines durch gesellschaftliche und staatliche Verfolgung in den<br />

Selbstmord getriebenen konservativen Professors lief damals wie<br />

eine Schockwelle durch konservative Zirkel in Deutschland und<br />

Österreich und machte vielen Akademikern klar, wie gefährlich<br />

selbst akademische Meinungsäußerungen inzwischen geworden<br />

waren. Prof. Topitsch hatte in Folge dieses Ereignisses Angst bekommen,<br />

auch er könne wegen seines Vorworts ein Opfer dieser<br />

neuen Inquisition werden. So zog er seine scharfe Kritik an den<br />

Zuständen lieber zurück.<br />

Dass diese Angst vor staatlicher Verfolgung kein Einzelfall <strong>ist</strong>,<br />

zeigen die Reaktionen von H<strong>ist</strong>orikern, die ich bat, sich in diesem<br />

Verfahren öffentlich für die Aufrechterhaltung oder Wiederinstandsetzung<br />

der Wissenschaftsfreiheit einzusetzen. Ein Beispiel<br />

für eine typische Reaktion <strong>ist</strong> das Absageschreiben, das Prof. Dr.<br />

Franz W. Seidler schickte, der vor seiner Emeritierung in Mün-<br />

238 Rudi Zornig, „Zum Gedenken an Werner Pfeifenberger“, Vierteljahreshefte für freie<br />

Geschichtsforschung 4(2) (2000), S. 127–130.<br />

235

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