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Germar Rudolf, Widerstand ist Pflicht (2012; PDF-Datei

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GERMAR RUDOLF, WIDERSTAND IST PFLICHT<br />

des 20. Jahrhunderts: dass zwei totalitäre Säuberungsideologien<br />

ihre je spezifischen Realitäten der Massenvernichtung entwickelt<br />

und dadurch das Gesicht der ersten Hälfte des Jahrhunderts, indirekt<br />

aber auch den weiteren Verlauf [der Geschichte] bis in die<br />

neunziger Jahre hinein bestimmt hätten. Die für meine „h<strong>ist</strong>orisch-genetische“<br />

Version der Totalitarismustheorie kennzeichnende<br />

Differenz bestand jedoch der „klassischen“ Konzeption<br />

Hannah Arendts und Carl J. Friedrichs gegenüber darin, dass nicht<br />

mehr bloß von Parallelen, sondern von Kausalität und Wechselwirkung<br />

die Rede war. Dass die Faktizität der Endlösung dadurch<br />

nicht in Zweifel gezogen wurde, bedarf keines Beweises, aber das<br />

gleiche gilt auch von ihrer Singularität, denn ich nahm keineswegs<br />

eine Gleichstellung vor, sondern traf eine genaue Unterscheidung<br />

zwischen der „sozialen“ Vernichtung von Klassen durch die Bolschewiki<br />

und der „biologischen, ja metabiologischen Vernichtung“<br />

von Völkern oder Rassen durch die Nationalsozial<strong>ist</strong>en.<br />

Gleichwohl brach nach der Veröffentlichung meines Artikels<br />

ein Sturm von Polemik und persönlicher Herabsetzung los, der<br />

schon innerhalb der ersten Jahre mehr als 1.000 Artikel und etwa<br />

drei Dutzend Bücher erzeugte. Dass meine Interpretation 1987 in<br />

dem umfangreichen Buch Der europäische Bürgerkrieg 1917–<br />

1945 viel ausführlicher dargelegt und begründet worden war als in<br />

dem kurzen Artikel von 1986, änderte das {S. 7} negative Urteil<br />

derjenigen nicht, die sich, ohne es wissen, an der scheinbaren<br />

Eindeutigkeit des [Buches] Faschismus in seiner Epoche orientierten.<br />

Als ich 1993 in meinem Buch Streitpunkte. Heutige und<br />

künftige Kontroversen um den Nationalsozialismus für eine wissenschaftliche<br />

Auseinandersetzung mit den Revision<strong>ist</strong>en plädierte,<br />

war es für nahezu die ganze veröffentlichte Meinung klar, dass<br />

ich nicht nur einer „Relativierung der nationalsozial<strong>ist</strong>ischen Verbrechen“<br />

das Wort redete, sondern sogar in eine bestürzende Nähe<br />

zu den „Holocaust-Leugnern“ geraten sei. Mir wiederum wurde<br />

klar, dass es den neuen Orthodoxen gar nicht in erster Linie auf<br />

die Faktizität und die Singularität der Endlösung ankam, sondern<br />

dass sie ihr einen „absoluten“ Charakter zuschreiben wollten, der<br />

selbst den unterscheidenden Vergleich zu verbieten suchte. 8 Ich<br />

kann daher nicht in Abrede stellen, dass ich auch gegenüber die-<br />

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