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Germar Rudolf, Widerstand ist Pflicht (2012; PDF-Datei

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GERMAR RUDOLF, WIDERSTAND IST PFLICHT<br />

ob auch ein Revisionismus gerechtfertigt sein kann, d.h. das systematische<br />

Bemühen einer ganzen Schule, ein abweichendes Gesamtbild<br />

zu zeichnen, und ob ein solcher Revisionismus, wenn er<br />

im Prinzip akzeptabel wäre, sich selbst Grenzen ziehen müsste<br />

bzw. zur Einhaltung von Grenzen gezwungen werden sollte.<br />

Während ständige Revisionen in allen Bereichen das tägliche<br />

Brot der Wissenschaft sind, entstehen solide „Revisionismen“ in<br />

der Regel dann, wenn eine bestimmte Auffassung zu einem bewegenden<br />

Gegenstand die uneingeschränkte Dominanz errungen zu<br />

haben scheint. Diese Situation liegt am ehesten dann vor, wenn in<br />

der Politik große Entscheidungen gefallen sind, insbesondere<br />

dann, wenn ein Krieg mit dem vollständigen Sieg der einen Seite<br />

beendet worden <strong>ist</strong>. So herrschte nach dem Ende des amerikanischen<br />

Bürgerkrieges die Konzeption der Sklavenbefreiung auch in<br />

der Geschichtsschreibung unbestritten vor, aber nach wenigen<br />

Jahrzehnten kam gleichwohl ein Revisionismus zur Ex<strong>ist</strong>enz, der<br />

verlangte, den Ideen und den Vorkämpfern der besiegten Südstaaten<br />

Gerechtigkeit angedeihen zu lassen, und der gelegentlich sogar<br />

einer Selbstidentifizierung mit den Besiegten nahekam. Nach<br />

der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg war es für das<br />

alliierte Lager ganz selbstverständlich, dass die Kriegsschuld dem<br />

autoritären und militärischen System „Preußens“ zugeschrieben<br />

werden müsse und dass „die Zivilisation“ der eigentliche {S. 14}<br />

Sieger sei. Doch schon nach wenigen Jahren wurden besonders in<br />

den USA Stimmen vernehmbar, die ein ganz anderes Bild der Lage<br />

von 1914 zeichneten und den alliierten Mächten mindestens<br />

eine erhebliche Mitschuld beimaßen. Es war nicht schwer zu sehen,<br />

dass die Protagon<strong>ist</strong>en dieses Revisionismus überwiegend<br />

dem Lager des amerikanischen Pazifismus entstammten, der von<br />

Anfang an die Rüstungsinteressenten als Kriegsverursacher bekämpft<br />

hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand in den USA eine<br />

ähnliche Entwicklung statt, und zu einem Teil ließ sich sogar eine<br />

Personenidentität konstatieren, wie etwa im Fall von Harry Elmer<br />

Barnes. Aber so sehr der Vorwurf der „Deutschfreundlichkeit“<br />

naheliegend sein mochte, so wenig wurden dadurch die Argumente<br />

als solche tangiert, und dass Roosevelt und seine Umgebung die<br />

Intervention an der Seite Englands zum Ziel gehabt hätten, wurde<br />

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