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Germar Rudolf, Widerstand ist Pflicht (2012; PDF-Datei

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GERMAR RUDOLF, WIDERSTAND IST PFLICHT<br />

Kant ging zum Beispiel davon aus, dass wir von Anfang an<br />

wahres Wissen über Raum und Zeit, über Kausalität und Kontinuität<br />

von Vorgängen und Gegenständen hätten. Jedoch wurde der<br />

Glaube an die Kausalität durch die Quantenmechanik, der Glaube<br />

an die konstante, kartesische Natur von Raum und Zeit durch die<br />

Relativitätstheorie und die „Wahrheit“ uns genetisch vermachter<br />

Informationen durch Genforschung, Evolutionsbiologie, Verhaltensforschung<br />

und Hirnphysiologie schwer erschüttert. Von Kants<br />

„a priori“ Wissen blieb daher praktisch nichts übrig. Da genau<br />

setzte nun Karl Raimund Popper an, der als Physiker, Mathematiker<br />

und Philosoph die Grundvoraussetzungen mitbrachte, um diese<br />

neuen Erkenntnisse der Naturwissenschaften in eine neue, solide<br />

Erkenntn<strong>ist</strong>heorie umzusetzen, die er ab den 1930er Jahren<br />

entwarf.<br />

Zur Geburt der Wissenschaft führt Popper aus: 72<br />

„In Babylon, bei den Griechen, bei den neuseeländischen<br />

Maoris, bei allen Völkern, die sich das Weltgeschehen mythologisch<br />

zu erklären versuchen, werden Geschichten erzählt, die<br />

vom Ursprung der Welt handeln und die ihre Struktur aus ihrem<br />

Ursprung verstehen wollen. Diese Geschichten werden<br />

zur Tradition, die in eigenen Schulen gepflegt wird. Sie sind oft<br />

der Besitz einer besonderen Klasse, der Priester oder Medizinmänner,<br />

die über die Traditionen wachen. Sie ändern sich<br />

nur wenig – hauptsächlich durch Ungenauigkeit der Überlieferung,<br />

durch Mißverständnisse, und manchmal durch Hinzufügung<br />

von neuen Mythen, die von Propheten oder Poeten erfunden<br />

werden.<br />

Das Neue, das die griechische Philosophie dem hinzufügt,<br />

scheint mir nun nicht so sehr in dem Ersatz der Mythen durch<br />

etwas mehr ‘Wissenschaftliches’ zu liegen, sondern eher in einer<br />

neuen Einstellung gegenüber den Mythen; dass sich dann<br />

deren Charakter zu ändern beginnt, scheint mir eine Folge<br />

dieser neuen Einstellung zu sein.<br />

Die neue Einstellung <strong>ist</strong> die der Kritik. An Stelle einer dogmatischen<br />

Überlieferung der Lehre (bei der alles Interesse auf<br />

die Bewahrung der authentischen Tradition gerichtet <strong>ist</strong>) tritt<br />

72 Karl Popper, Objektive Erkenntnis, aaO. (Anm. 66), S. 361.<br />

72

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