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Germar Rudolf, Widerstand ist Pflicht (2012; PDF-Datei

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GERMAR RUDOLF, WIDERSTAND IST PFLICHT<br />

talwerk, das nach meinem Urteil weitaus eindrucksvoller <strong>ist</strong> als alle<br />

diejenigen Aussagen von Augenzeugen, welche die Erinnerung<br />

an Dantes Inferno evozieren. Es handelt sich um das zweibändige,<br />

vom Bundesarchiv herausgegebene Gedenkbuch über die Opfer<br />

der Verfolgung der Juden unter der nationalsozial<strong>ist</strong>ischen Gewaltherrschaft<br />

in Deutschland 1933-1945. Auf mehr als 1.700<br />

Seiten im Quartformat sind je etwa 75 Namen von Deportierten<br />

aufgeführt, und bei jedem Namen sind der Wohnort, das Geburtsdatum<br />

und der Ort verzeichnet, von dem die letzte Nachricht kam.<br />

In der vorletzten Spalte befinden sich Angaben zu dem jeweiligen<br />

Schicksal. Sie lauten nicht bei den einen „vergast“ und bei den<br />

anderen „an Typhus zugrunde gegangen“ oder „verhungert“ oder<br />

auch „an Altersschwäche verstorben“. Sie lauten vielmehr ganz<br />

überwiegend „verschollen“ oder „für tot erklärt“, und unter den<br />

Namen der letzten Aufenthaltsorte taucht sehr häufig „Auschwitz“<br />

auf, aber auch „Sobibor“, „Riga“ und „Theresienstadt“. Immer<br />

wieder sind ganze Großfamilien aufgeführt, und fast jedem älteren<br />

Deutschen sind Namen wie Abel, Abendroth oder Markus wohlbekannt<br />

und oft genug mit einer konkreten Personenerinnerung<br />

verknüpft. Angesichts dieser L<strong>ist</strong>en und im Wissen darum, dass<br />

diese ca. 130.000 Menschen nahezu die Gesamtzahl der bei<br />

Kriegsausbruch in Deutschland verbliebenen Juden darstellen, {S.<br />

36} muss jedem der Zeitgenossen nur allzu klar werden, dass Hitler<br />

nicht scherzte, als er am 30. Januar 1939 den Juden für den<br />

Fall des Kriegsausbruchs die Vernichtung androhte. Er muss<br />

Scham darüber empfinden, dass er diese Wendung damals überhört<br />

hat, und die Erinnerung muss ihn quälen, dass er dem Abtransport<br />

der Mitbewohner seiner Stadt damals ohne Empörung<br />

zugesehen hat, weil die nationalsozial<strong>ist</strong>ische Propaganda berichtete,<br />

in England seien die Deutschen und in den USA seien die Japaner<br />

in Lager gebracht worden, aber das Augenfällige unterdrückte,<br />

dass nämlich weder den emigrierten Deutschen in<br />

England noch den japanischen Bürgern in den USA vom Haupt<br />

der Regierung die Vernichtung vorhergesagt worden war und dass<br />

sie allesamt kein entwürdigendes Kennzeichen hatten tragen müssen.<br />

Und heute muss er einsehen, dass schon durch dieses Gedenkbuch<br />

der Tatbestand eines Genozids singulärer Art zwei-<br />

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