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Kompendium der Flugmedizin - Luftwaffe

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Innendruck auf und schützt den Augapfel vor Beschädigungen durch Stoß o<strong>der</strong> Schlag. Im<br />

vor<strong>der</strong>en Teil des Auges ist die klare und gefäßfreie Hornhaut (Cornea) einem Uhrglas vergleichbar<br />

in die Le<strong>der</strong> „eingelassen“. Die mittlere Augenhaut ist die mit Blutgefäßen gut<br />

durchzogene A<strong>der</strong>haut (Choroidea). Im vor<strong>der</strong>en Teil des Auges bildet sie die Regenbogenhaut<br />

(Iris), welche das kreisrunde Sehloch (Pupille) bildet. Die Menge des Lichteinfalls ergibt<br />

die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sympathisch und parasympatisch beeinflussten Pupillengröße. Neben<br />

<strong>der</strong> Engstellung bei hoher Lichtintensität und <strong>der</strong> Weitstellung bei geringer Beleuchtung<br />

reagiert die Pupille daher auch bei Schreck, Stress o<strong>der</strong> psychischer Erregung. Auch bei <strong>der</strong><br />

Naheinstellungsreaktion bei<strong>der</strong> Augen verengen sich die Pupillen reflektorisch. Die zirkulär<br />

angeordneten Ciliarmuskeln verän<strong>der</strong>n gemeinsam mit dem Aufhängeapparat (Zonulafasern)<br />

die Form und damit die Brechkraft <strong>der</strong> Linse. So wird eine Entfernungseinstellung des<br />

Auges ermöglicht.<br />

Die dritte Haut, die Netzhaut (Retina) kleidet das Auge von innen aus. Sie enthält die lichtempfindlichen<br />

Nervenzellen (Photorezeptoren: Zapfen und Stäbchen), von denen die Nervenfasern<br />

ausgehen, die am Sehnervenkopf (Papille), <strong>der</strong> den funktionell „Blinden Fleck“<br />

bildet, aus dem Augapfel durch die Le<strong>der</strong>haut austreten und im weiteren Verlauf den N. opticus<br />

bilden. Der Aufbau <strong>der</strong> Netzhaut ist äußerst kompliziert; sie setzt sich aus 9 Schichten<br />

zusammen (s. Abb. 8.3). Die lichtempfindlichen Zapfen (ca. 6 Mio) und Stäbchen (ca. 120<br />

Mio) reichen mit ihren Enden in das ganz außen gelegene für Versorgung und Abtransport<br />

zuständige Pigmentepithel. Nach innen, zum Glaskörper hin folgen Zellen unterschiedlicher<br />

Funktion, die sich im weiteren Verlauf zu den ableitenden Nervenfasern vereinigen.<br />

Das in das Auge<br />

eintretende Licht<br />

muss also erst die<br />

im physiologischen<br />

Zustand durchsichtige<br />

Schicht <strong>der</strong><br />

Netzhaut passieren,<br />

bevor es die Sinneszellen<br />

erreicht (invertierter<br />

Aufbau).<br />

Im Mittelpunkt des<br />

Augenhintergrundes<br />

weist die Netzhaut<br />

eine geringe Einbuchtung<br />

auf, die<br />

Fovea centralis (=<br />

Zentralgrube) mit<br />

<strong>der</strong> sie umgebenden<br />

Macula, welche auf-<br />

Abb. 8.3: Histologie und Funktion <strong>der</strong> Netzhautschichten<br />

grund ihrer hohen<br />

Anzahl an nur gering<br />

lichtempfindlichen Zapfen die Stelle des schärfsten Sehens bei Tage ist. Hier wird <strong>der</strong> auf<br />

<strong>der</strong> „optischen Achse“ fixierte Gegenstand abgebildet.<br />

Die Netzhautperipherie enthält vorwiegend weniger dicht liegende Stäbchen, nicht farbtauglich,<br />

aber sehr lichtempfindlich. Mit ihrer Hilfe erfolgt das periphere Sehen und das (farblose)<br />

Dämmerungs- bzw. Nachtsehen (s. Hell-Dunkel-Anpassung). Dies erklärt den Ausspruch:<br />

„Bei Nacht sind alle Katzen grau.“ Die Lichtempfindlichkeit hängt von Sehfarbstoffen ab (z.B.<br />

<strong>Kompendium</strong> <strong>der</strong> <strong>Flugmedizin</strong> Kap. 8 – Opthalmologie 8-121

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