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Kompendium der Flugmedizin - Luftwaffe

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20.4.4 Instrumentenflugregeln<br />

Instrumentenflüge werden unter Instrumentenwetterbedingungen (Instrument Meteorological<br />

Conditions - IMC) nach Instrumentenflugregeln erfor<strong>der</strong>lich. Diese finden nur im kontrollierten<br />

Luftraum statt. Da hier <strong>der</strong> Flugzeugführer seine Informationen über Lage und Position ausschließlich<br />

von seinen Instrumenten im Cockpit bekommt, müssen beson<strong>der</strong>e Flugregeln ihn<br />

vor Zusammenstößen und Einflügen in Hin<strong>der</strong>nisse schützen. So liegt z.B. die Sicherheitsmindesthöhe<br />

(außer bei Start und Landung) bei 300 m (1000 ft) über <strong>der</strong> höchsten Erhebung,<br />

von <strong>der</strong> das Luftfahrzeug weniger als 8 km entfernt ist.<br />

Aus Sicherheitsgründen sind auch für Instrumentenflugverfahren Wetterminima festgelegt.<br />

Ein Flug zum Ausweichplatz (alternate) wird dann erfor<strong>der</strong>lich, wenn diese Wettermindestbedingungen<br />

nicht mehr gegeben sind.<br />

20.5 Der Hubschrauber<br />

20.5.1 Konstruktions- und Antriebsmerkmale<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Konstruktionsart von Luftfahrzeugen stellen die Drehflügelflugzeuge dar.<br />

Man unterscheidet zwischen:<br />

• Tragschraubern<br />

• Hubschraubern<br />

• Flugschraubern<br />

• Verwandlungshubschraubern<br />

• Kombinationsflugschraubern.<br />

In <strong>der</strong> Militärluftfahrt finden allerdings fast ausschließlich Hubschrauber Verwendung. Beim<br />

Hubschrauber übernehmen die Drehflügel (Rotoren), die von einem o<strong>der</strong> mehreren Triebwerken<br />

angetrieben werden, die Auftriebserzeugung, die bei einem Flächenflugzeug dem<br />

Tragwerk zukommt.<br />

Je nach Anzahl und Anordnung <strong>der</strong> Rotoren wird unterschieden zwischen<br />

• ein- bis vierrotorig<br />

• Tandemanordnung<br />

• Koaxialanordnung<br />

• ineinan<strong>der</strong> kämmen<strong>der</strong> Anordnung<br />

• nebeneinan<strong>der</strong> liegen<strong>der</strong> Anordnung<br />

Außerdem unterscheidet man nach <strong>der</strong> Antriebsart Hubschrauber mit Wellenantrieb (am<br />

häufigsten) und solche mit Blattantrieb (seltener). Als Triebwerke finden Kolbenmotoren und<br />

Gasturbinen Verwendung, wobei aus Gründen <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit <strong>der</strong> Turbine die Zukunft<br />

gehört. (Alle in <strong>der</strong> Bundeswehr verwendeten Hubschrauber werden von Turbinen angetrieben).<br />

Das Triebwerk übt bei mechanisch angetriebenen Rotoren ein Drehmoment auf den Rotormast<br />

aus, welches seinerseits ein gleichgroßes, in entgegengesetzter Richtung wirkendes<br />

Drehmoment auf den Rumpf ausübt. Würde dieses nicht ausgeglichen, so würde sich <strong>der</strong><br />

Rumpf um die Hochachse entgegengesetzt <strong>der</strong> Rotordrehrichtung drehen. Ein Ausgleich des<br />

Drehmoments wird bei einrotorigen Hubschraubern durch den Heckrotor bewirkt, <strong>der</strong> gleichzeitig<br />

auch mit Hilfe <strong>der</strong> Pedale eine Steuerung um die Hochachse ermöglicht. Bei Hubschraubern<br />

neuester Bauart erfolgt dieser Drehmomentausgleich über einen gerichteten<br />

Luftstrom, <strong>der</strong> den Heckrotor ersetzt (NOTAR = no tail rotor).<br />

20-298 <strong>Kompendium</strong> <strong>der</strong> <strong>Flugmedizin</strong> Kap. 20 – Wissenswertes aus <strong>der</strong> (Militär-) Fliegerei

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