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Kompendium der Flugmedizin - Luftwaffe

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13.4.2.3 Sonnenstich<br />

Der sog. Sonnenstich ist eine (meist weniger schwerwiegende) Form des Hitzschlages.<br />

Durch direkte Sonnenbestrahlung des unbedeckten Kopfes kommt es zu einer meningealen<br />

Reizung mit nachfolgen<strong>der</strong> Schwellung des Gehirngewebes.<br />

Patienten mit Sonnenstich klagen, wie auch beim Hitzschlag, über Kopfschmerzen, Übelkeit<br />

und Schwindelgefühl.<br />

Sie weisen einen hochroten, sehr warmen Kopf auf. Bewusstseinsstörungen kommen in Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Schwere <strong>der</strong> Erkrankung ebenfalls vor. Bei <strong>der</strong> Untersuchung findet sich<br />

eine Tachycardie und evtl. Zeichen <strong>der</strong> meningealen Reizung (Nackensteife, etc.).<br />

Die Körpertemperatur ist normal bis leicht erhöht.<br />

13.4.3 Die Behandlung von Hitzeschäden<br />

13.4.3.1 Erste Hilfe bei Hitzeerschöpfung<br />

• Der Patient sollte möglichst schnell in eine kühle, schattige Umgebung gebracht werden.<br />

• Seine Kleidung sollte geöffnet werden.<br />

• Falls erfor<strong>der</strong>lich, muß <strong>der</strong> Patient in Schocklagerung gebracht werden.<br />

• Für die orale Flüssigkeitszufuhr empfehlen sich kühle Getränke mit 2 TL NaCI pro Liter.<br />

13.4.3.2 Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Hitzschlag<br />

• Patienten mit Hitzschlag sollten ebenfalls möglichst schnell in eine kühle, schattige Umgebung<br />

gebracht und dort weitgehend entkleidet werden.<br />

• Passive Abkühlung durch Luftzug o<strong>der</strong> durch Bespritzen <strong>der</strong> Haut mit kühlem, Wasser<br />

wird empfohlen.<br />

• Die Lagerung sollte mit erhöhtem Kopf erfolgen.<br />

• Cave: Lebensgefahr! Notärztliche Behandlung und Transport in Klinik erfor<strong>der</strong>lich!<br />

13.4.3.3 Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Sonnenstich<br />

• Patienten mit Sonnenstich sollten vor weiterer Sonnenbestrahlung geschützt und in eine<br />

kühle und schattige Umgebung gebracht werden.<br />

• Ihre Kleidung sollte geöffnet werden.<br />

• Vor allem <strong>der</strong> Kopf dieser Patienten ist passiv zu kühlen<br />

(Luftzug, kühle Kompressen auflegen o.ä.).<br />

• Je nach Schweregrad <strong>der</strong> Symptomatik kann notärztliche Behandlung o<strong>der</strong> Kliniktransport<br />

erfor<strong>der</strong>lich werden.<br />

13.4.3.4 Weitergehende ärztliche Hilfe bei Hitzeschäden<br />

Als weitergehende ärztliche Maßnahmen bei Hitzeerschöpfung kommen in Frage:<br />

• Eine parenterale Flüssigkeitszufuhr (z.B. isotone NaCI-Lösung).<br />

• Bei Unruhezuständen kann die Sedierung (z.B. Diazepam 5 -10 mg i.m.) erwogen werden.<br />

Als weitergehende Behandlungsmaßnahmen bei Hitzschlag seien genannt:<br />

• Sauerstoffgabe<br />

• Infusion gekühlter Infusionslösungen<br />

• Hirnödemprohylaxe durch Gabe von z.B. Dexamethason 100 mg i.v., Diuretika etc.<br />

• Sedativa wie Diazepam o.ä. sollten möglichst nicht gegeben werden, da sonst mögliche<br />

Bewusstseinsverän<strong>der</strong>ungen nicht sicher beurteilbar sind.<br />

13-202 <strong>Kompendium</strong> <strong>der</strong> <strong>Flugmedizin</strong> Kap. 13 – Wärmehaushalt und die Auswirkungen extremer Temperaturen

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