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Kompendium der Flugmedizin - Luftwaffe

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Abb 1.19: Sonneneinstrahlung am Äquator und am<br />

Pol<br />

Erde), die bestrahlte Erdoberfläche ist 4R 2 ·π<br />

<strong>der</strong> Quotient aus beiden ist ¼. Die<br />

Einstrahlung am Äquator zeigt während des<br />

Jahres einen ausgeglichenen Verlauf. Die<br />

höchste Einstrahlung während eines 24-<br />

Stundentages während <strong>der</strong> Sonnenwende<br />

weist allerdings die Polregion auf, obwohl die<br />

Sonne dann höchstens um 23° über dem<br />

Horizont zu sehen ist, allerdings 24 Stunden<br />

lang. Die Strahlungsintensität ist am Äquator<br />

wesentlich größer als in den Polregionen auf<br />

Grund <strong>der</strong> geringeren Einstrahlwinkel. (Abb.<br />

1.19)<br />

1.5.2 Ultraviolette (UV-)Strahlung<br />

Wie bereits geschil<strong>der</strong>t, findet man ab 10 bis 50 km Höhe die Ozonschicht. In dieser Region<br />

ist die Strahlungsenergie des einfallenden UV-Lichts (harte UV-Strahlung) so hoch, dass O2<br />

gespalten werden kann und O3 gebildet wird. Die UV-Strahlung wird durch diesen Vorgang<br />

absorbiert, die gaskinetische Temperatur steigt in diesem Bereich an. Die UV-Strahlung gilt<br />

für den Menschen als Hautkrebs erzeugend. Ozon selbst ist chemisch gesehen einer <strong>der</strong><br />

aggressivsten und giftigsten Stoffe neben Fluor und ist daher schon in geringsten Konzentrationen<br />

gesundheitsgefährdend.<br />

Anmerkung: In den letzten Jahren ist nicht nur das Ozonloch auf <strong>der</strong> Südhalbkugel <strong>der</strong> Erde, messbar<br />

auch durch eine Zunahme <strong>der</strong> UV-Intensität am Erdboden, son<strong>der</strong>n auch die Höhe <strong>der</strong> Ozonkonzentration<br />

<strong>der</strong> Luft am Boden bei hohen Lufttemperaturen bei Sonnenschein im Sommer im Gespräch. Die<br />

Genese des erhöhten Bodenozons begründet man insbeson<strong>der</strong>e mit den angestiegenen Konzentrationen<br />

von Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen neben den organischen Fotooxidantien.<br />

1.6 Medizinische Aspekte für den Aufenthalt des Menschen im erdnahen und<br />

erdfernen Raum<br />

Es wurde eingangs beschrieben, dass mancherlei Erfahrung und vor allem solche negativer<br />

Natur dazu geführt haben, sich intensiv mit <strong>der</strong> Physik <strong>der</strong> Atmosphäre zu beschäftigen. Im<br />

Folgenden soll zusammenfassend dargestellt werden, welche Bedingungen in <strong>der</strong> Höhe vorliegen<br />

und welche Anstrengungen unternommen werden müssen, den Menschen in verschiedenen<br />

Bereichen <strong>der</strong> Atmosphäre so zu schützen, dass seine Gesundheit nicht bedroht<br />

wird. Es soll nicht nur <strong>der</strong> Bereich abgehandelt werden, in dem Flugbetrieb stattfindet, son<strong>der</strong>n<br />

auch <strong>der</strong> Raum darüber, <strong>der</strong> für die Raumfahrt von Bedeutung ist. <strong>Flugmedizin</strong> und<br />

Raumfahrtmedizin sind in <strong>der</strong> heutigen Zeit als untrennbar anzusehen. Während sich <strong>der</strong><br />

ungeschützte, gesunde Mensch bis ca. 3.000 m (10.000 ft) Höhe ohne Probleme dank eigener<br />

Regulationsmechanismen bewegen kann, sind bei darüberliegenden längeren Expositionen<br />

bis 15 km (50.000 ft) höhenabhängig Zugabe von reinem Sauerstoff (bis 34.000 ft) bzw.<br />

ein Atemsauerstoffangebot mit erhöhtem Druck (Druckatmung) (bis 40.000 ft) o<strong>der</strong> aber eine<br />

Druckkabine in Kombination zu den verschiedenen gestaltbaren Sauerstoffgaben je nach<br />

Druck in <strong>der</strong> Druckkabine für die Erhaltung <strong>der</strong> vollen Funktionsfähigkeit des Menschen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Die Druckbedingung in 15 km Höhe ohne weitere Schutzmaßnahmen lassen keine<br />

Sauerstoffaufnahme zu, die mit dem Leben vereinbar wäre. In 50.000 ft Höhe ist <strong>der</strong> Umgebungsdruck<br />

von 117 hPa gleich dem <strong>der</strong> Summe des Partialdrucks von CO2 und Wasser-<br />

<strong>Kompendium</strong> <strong>der</strong> <strong>Flugmedizin</strong> Kap. 1 - Physik <strong>der</strong> Atmosphäre 1-35

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