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Kompendium der Flugmedizin - Luftwaffe

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14 BIOLOGISCHE RHYTHMEN, ZEITVERSCHIEBUNG UND ERMÜDUNG<br />

14.1 Definitionen<br />

Rhythmus:<br />

Ereignisse, die sich in ungefähr gleichen Zeitabständen in ungefähr gleicher Weise wie<strong>der</strong>holen,<br />

werden als rhythmische Phänomene bezeichnet (vgl. dagegen Takt, bei dem sich<br />

genau Gleiches in genau gleichen Zeitabständen wie<strong>der</strong>holt, z.B. Arbeitstakt am Fließband).<br />

Phasenlänge:<br />

Die Zeit vom ersten bis zum zweiten Wie<strong>der</strong>eintreten eines Ereignisses (z.B. Wie<strong>der</strong>anstieg<br />

<strong>der</strong> Körpertemperatur) heißt Phasenlänge.<br />

Circadian:<br />

(circa = ungefähr, dies = <strong>der</strong> Tag) etwa 24-stündig<br />

Freilaufen<strong>der</strong> Rhythmus:<br />

Damit wird <strong>der</strong> biologische Rhythmus bezeichnet, <strong>der</strong> sich einstellt, wenn kein Zeitgeber auf<br />

den Organismus einwirkt. Seine Phasenlänge ist beim Menschen im Allgemeinen länger als<br />

24 Stunden (um 25 Stunden). Vergleiche auch „Innere Uhr“.<br />

Zeitgeber:<br />

Damit werden Ereignisse bezeichnet, die geeignet sind, den freilaufenden Rhythmus in einen<br />

circadianen Rhythmus zu verwandeln, z.B. Wechsel von Hell und Dunkel (beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong><br />

Tierwelt), o<strong>der</strong> die Uhr, nach <strong>der</strong> wir Menschen unseren Tag gestalten.<br />

Innere Uhr:<br />

Sie ist kein „Gerät“, son<strong>der</strong>n eine jedem biologischen Organismus innewohnende, in ihrer<br />

Ursächlichkeit nicht näher beschreibbare Fähigkeit, einen freilaufenden Rhythmus zu entwickeln.<br />

Synchronisation:<br />

Der Vorgang, in dem sich ein biologischer Organismus in seinem Rhythmus den Vorgaben<br />

eines Zeitgebers (die meistens im Takt erfolgen) anpasst, heißt Synchronisation. Die „Elastizität“<br />

eines jeden lebenden Organismus macht es ihm möglich, dass er sich in seinem biologischen<br />

Verhalten den Bedingungen des Zeitgebers anpasst, wenn dessen Phasenlängen<br />

nicht zu stark von seinem freilaufenden Rhythmus abweichen.<br />

Phasengleichheit:<br />

Wenn zwei (o<strong>der</strong> mehr) Ereignisse rhythmisch gleichsinnig verlaufen, besitzen sie Phasengleichheit.<br />

Desynchronisation:<br />

Phasenungleichheit zwischen biologischem Rhythmus und Zeitgeber.<br />

Resynchronisation:<br />

Erneute Synchronisation (s.o.) nach Desynchronisation.<br />

Zeitzone<br />

Die Erdoberfläche ist geographisch in 360 Längengrade aufgeteilt. Das Licht wan<strong>der</strong>t in vier<br />

Minuten um einen Längengrad nach Westen und somit bilden 15 Längengrade einen Zeitunterschied<br />

von einer Stunde, entsprechend einer Zeitzone. Es existieren 24 Zeitzonen. Fliegt<br />

man also eine Strecke von mehr als 15 Längengraden in West/Ostrichtung, so än<strong>der</strong>t sich<br />

die Zeitzone. Da die Erdrotation in östlicher Richtung stattfindet, nimmt die aktuelle Tageszeit<br />

in Ostrichtung zu und entsprechend in Westrichtung ab.<br />

<strong>Kompendium</strong> <strong>der</strong> <strong>Flugmedizin</strong> Kap. 14 – Biologische Rhythmen, Zeitverschiebung und Ermüdung 14-205

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