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Kompendium der Flugmedizin - Luftwaffe

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Luftatmung<br />

Höhe [ft] P PTo2 PAco2 PAo2 RQ<br />

mmHg hPa mmHg hPa mmHg hPa mmHg hPa<br />

Meereshöhe 760 1013 150 200 40 53 103 137 0,85<br />

10.000 523 697 100 133 35 47 61 81 0,90<br />

18.000 380 506 70 93 30 40 38 50 0,98<br />

22.000 321 428 58 77 28 37 33 44 1,05<br />

25.000 283 377 50 66 27 36 30 40 -<br />

100 % Sauerstoff-Atmung<br />

36.000 171 228 124 165 85 113 38 51 1,0 (+)<br />

39.000 148 197 101 134 64 85 36 48 1,0 (+)<br />

42.000 128 171 81 108 48 64 33 44 1,0 (+)<br />

45.000 111 148 64 85 34 45 30 40 1,0 (+)<br />

(+) = angenommene Werte<br />

Abb. 3.2: Partialdrücke, Höhen und Respiratorische Quotienten bei Luft- und 100% O2-Atmung<br />

Die Werte für das normale Atemluftgemisch lassen sich aber nur bis zu einer Höhe von<br />

25.000 ft bestimmen, für die Atmung von 100% O2 nur bis zu einer Höhe von 45.000 ft (Abb.<br />

3.2). Darüber hinaus tritt hypoxiebedingte Bewusstlosigkeit ein, in-vivo-Messungen verbieten<br />

sich.<br />

3.1.3 Diffusionsgefälle und Höhe<br />

Bei einem Höhenaufstieg (Abb. 3.3) sinkt <strong>der</strong> Po2 in den Lungenalveolen in 10.000 ft Höhe<br />

von dem in Meereshöhe vorhandenen PAo2 von 137 hPa (103 mmHg) auf ca. 81 hPa (61<br />

mmHg). Bei 18.000 ft ist <strong>der</strong> alveolare O2-Teildruck (PAo2) annähernd so hoch, wie er in Meereshöhe<br />

in <strong>der</strong> Zelle ist. Somit ist das Diffusionsgefälle zwischen Lunge und Blut bereits aufgehoben,<br />

wenn <strong>der</strong> Körper den O2-Mangel nicht durch die beschriebenen Kompensationsmaßnahmen<br />

auszugleichen imstande wäre. In <strong>der</strong> Höhe von 25.000 ft ist das Diffusionsgefälle<br />

zwischen alveolarem O2-Teildruck und dem O2-Teildruck des Blutes trotz kompensatorischer<br />

Maßnahmen endgültig aufgehoben. Es kann u.U. sogar eine Umkehr <strong>der</strong> O2-Diffusion<br />

stattfinden, so dass O2 aus dem Blut in die Lungenalveolen zurückdiffundiert. Das ist die Ursache<br />

für die nach plötzlichem Druckkabinenverlust (rapide Dekompression) in diesen Höhen<br />

beson<strong>der</strong>s rasch einsetzende Bewusstlosigkeit.<br />

In <strong>der</strong> Abb. 3.3 sind einige Sauerstoffpartialdruckmesswerte, die bei Höhenaufstiegen (Unterdruckfahrten)<br />

bestimmt wurden und teilweise zu einer unzureichenden O2-Versorgung des Körpers<br />

führten, dargestellt. Die Werte wurden verschiedenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen,<br />

die durch unterschiedliche Symbole gekennzeichnet sind, entnommen.<br />

Negative O2-Diffusionsgefälle zwischen den Geweben und dem arteriellen Blutgefäßsystem führen<br />

ab 25.000 ft zu einer O2-Abgabe <strong>der</strong> Gewebe an das Blut.<br />

3-54 <strong>Kompendium</strong> <strong>der</strong> <strong>Flugmedizin</strong> Kap. 3 – Hypoxie

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