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Gewaltbericht - Kurzfassung - BMWA

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Koordiniert wird die Plattform von fünf Plattformkoordinatorinnen,<br />

die auch gemeinsame Strategien<br />

und Zielsetzungen für Projekte entwickeln. Als<br />

Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit erscheint die Zeitung<br />

der Plattform gegen die Gewalt in der Familie in<br />

einer Auflage von 18.000 Stück.<br />

Eine erste große Bilanz über die Erfolge der Plattform<br />

wurde anlässlich des fünfjährigen Bestehens im<br />

Mai 1998 gezogen. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />

hatten etwa 10.260 Kinder und Jugendliche sowie<br />

5.300 Eltern an Workshops und Seminaren zur<br />

primären Prävention teilgenommen,<br />

1.900 VertreterInnen verschiedener Berufsgruppen<br />

Fortbildungsseminare besucht,<br />

konnten rund 2.200 Personen aus unterschiedlichen<br />

Berufsgruppen bei den regionalen<br />

Vernetzungstreffen Kontakte knüpfen und<br />

hatten mehr als 3.000 Veranstaltungen<br />

(Vorträge, Tagungen, Workshops, Fortbildungsveranstaltungen,<br />

etc.) stattgefunden.<br />

Der Bereich Gewalt gegen Frauen in der Familie<br />

wird seit 1994 von der Informationsstelle gegen<br />

Gewalt des Vereins AÖF koordiniert. Zu den<br />

Aktivitäten in diesem Bereich zählen unter anderem:<br />

Verbesserung und Erweiterung der<br />

Opferrechte im rechtlichen Verfahren<br />

Der Erfolg bisher: Erstellung eines Forderungskatalogs,<br />

der bereits mit VertreterInnen des Justizministeriums,<br />

StaatsanwältInnen und<br />

PolizeibeamtInnen diskutiert wurde.<br />

Maßnahmen zum Schutz von Migrantinnen, die<br />

Gewalt in der Familie erleben<br />

Der Erfolg bisher: Einbeziehung jener ausländischen<br />

Frauen, die von massiver Gewalt<br />

betroffen sind, als besondere Gruppe in die<br />

Bundeshöchstzahlüberziehungsverordnung<br />

(BHZÜV), d.h., dass diese Frauen eine Chance<br />

auf eine Beschäftigungsbewilligung haben und so<br />

das Abhängigkeitsverhältnis zum Misshandler<br />

durchbrechen können.<br />

Diskussion und Sensibilisierung zum 1998<br />

reformierten Ärztegesetz – das mittlerweile in<br />

bezug auf die Anzeigepflicht wieder verschärft<br />

wurde.<br />

Enttabuisierung der Thematik Gewalt gegen<br />

Frauen mit Behinderung<br />

Entwicklung von Standards für die Durchführung<br />

von Mediation<br />

Ein aktueller Arbeitsschwerpunkt der Vernetzungsträgerinnen<br />

im Bereich Gewalt gegen Frauen ist die<br />

Entwicklung gemeinsamer Standards zur Durchführung<br />

von Mediation bei Gewalt in der Familie<br />

sowie im Obsorge- und Besuchsrecht.<br />

53<br />

Sonderprojekt Literaturdokumentation<br />

Die Literaturdokumentation, 1996 vom damaligen<br />

Familienministerium in Auftrag gegeben, ist eine<br />

umfassende Zusammenschau der Literatur zum<br />

Thema Gewalt in der Familie mit mehr als 1.400 Einträgen.<br />

Erhältlich ist dieses Archiv auf CD-ROM. Es<br />

enthält neben den Kerndaten auch Inhaltsangaben,<br />

Klappentexte oder Rezensionen. Ein besonderes<br />

Augenmerk lag auf der „grauen“ Literatur, jenen<br />

Publikationen, die nicht verlegt wurden wie Diplomarbeiten,<br />

Vorträge oder Stellungnahmen. Ein Großteil<br />

der Literatur ist in der Präsenzbibliothek der<br />

Informationsstelle gegen Gewalt des Vereins AÖF<br />

einsehbar.<br />

2. 2. 2. Die Ministerratsvorträge<br />

Die Schlusserklärung der UN-Menschenrechtskonferenz<br />

konstatierte einen „Reformbedarf im Bereich<br />

der Justiz und der Sicherheitspolitik“ in Österreich<br />

und die „Notwendigkeit einer engen Kooperation der<br />

mit dem Problem der häuslichen Gewalt befassten<br />

Einrichtungen“. Diese Aufforderung fand bei gleich<br />

vier MinisterInnen (Familie, Frauen, Justiz und<br />

Inneres) Gehör, die im Juni 1994, ein Jahr nach der<br />

Menschenrechtskonferenz, mit einem gemeinsamen<br />

Vortrag reagierten. Das darin vorgestellte Reformprojekt<br />

mündete in zahlreichen Maßnahmen, zu<br />

denen letztlich auch das Gewaltschutzgesetz zählt.<br />

Die Kernaussagen:<br />

Verbesserung der polizeilichen Intervention;<br />

Verbesserung der einstweiligen Verfügung nach<br />

der Exekutionsordnung;<br />

Verbesserung des Strafprozessrechts;<br />

Empfehlung zur Beauftragung einer Einrichtung<br />

zur Beratung der betroffenen Frauen sowie zur<br />

Koordination der Hilfsmaßnahmen.<br />

Drei Jahre später kam es zu einem gemeinsamen<br />

Vortrag von fünf MinisterInnen (Frauen, Familie,<br />

Unterricht, Justiz und Inneres) an den Ministerrat, in<br />

dem der Gewaltbegriff erweitert wurde und vor allem<br />

eine Verbesserung des Opferschutzes im Mittelpunkt<br />

stand.<br />

Die Kernaussagen:<br />

Ausbau und Förderung der Interventionsstellen;<br />

schonende Vernehmung von Kindern und Frauen<br />

in Sexualstrafverfahren;<br />

Einrichtung eines Arbeitskreises zum Thema<br />

„Täterarbeit“.<br />

Ein dritter Ministerratsvortrag im Dezember 1998<br />

(Familie, Justiz und Inneres) behandelte einen<br />

Aktionsplan gegen Kindesmissbrauch und Kinder-

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