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Gewaltbericht - Kurzfassung - BMWA

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pornografie im Internet. Viele der genannten Maßnahmen<br />

sind mittlerweile umgesetzt worden.<br />

2. 2. 3. Täterarbeit<br />

Ausgehend von der Prämisse, dass die Arbeit mit<br />

Gewalttätern den Opferschutz verbessert, wurde<br />

vom ehemaligen Familienministerium ein Modellprojekt<br />

zur Arbeit mit Männern, die sexuellen Missbrauch<br />

verübt haben, initiiert und gefördert. Die<br />

Ergebnisse aus der Begleitforschung des Modells<br />

werden noch im Jahr 2002 vom Bundesministerium<br />

für soziale Sicherheit und Generationen publiziert.<br />

Weitere Aktivitäten:<br />

Förderung von Männerberatungsstellen;<br />

Einberufung einer ExpertInnengruppe zum Thema<br />

„Arbeit mit Gewalttätern“ zur Entwicklung eines<br />

Gesamtkonzepts zu Täterarbeit in Österreich: Die<br />

Ergebnisse wurden in Form eines Berichtes<br />

(„Täterarbeit – ein Beitrag zum Opferschutz“)<br />

präsentiert und stellen die Basis für die künftige<br />

Täterarbeit in Österreich dar. Der Bericht wurde<br />

vom ehemaligen Familienministerium als<br />

Broschüre veröffentlicht, um eine breite Diskussion<br />

des Themas in der Öffentlichkeit und in Fachkreisen<br />

zu fördern.<br />

2. 2. 4. Campagnen gegen Gewalt<br />

Halt der Gewalt – Europäische Campagne<br />

zur Sensibilisierung der öffentlichen Meinung<br />

im Hinblick auf Gewalt gegen Frauen:<br />

Diese bundesweite Campagne wurde Ende 1998 auf<br />

Initiative der damaligen Bundesministerin für Frauenangelegenheiten<br />

gestartet. Ziel der Campagne war,<br />

durch die Schaltung von Fernsehspots und die<br />

Verteilung von Foldern für die Problematik Gewalt<br />

an Frauen und Kindern zu sensibilisieren und über<br />

die neuen Gesetze zum Schutz vor Gewalt zu<br />

informieren. Zur Beratung von Betroffenen wurde im<br />

Zuge dieser Campagne die „Frauenhelpline gegen<br />

Männergewalt“ eingerichtet (siehe Abschnitt „Hilfseinrichtungen“).<br />

Kriagt eh kaner mit? – Campagne des<br />

Frauenbüros der Stadt Salzburg:<br />

Auf lokaler Ebene wurden in den vergangenen zehn<br />

Jahren eine Reihe von Initiativen gesetzt. Stellvertretend<br />

sei an dieser Stelle die Salzburger Campagne<br />

„Kriagt eh kaner mit?“ genannt. Sie sollte<br />

betroffene Frauen und Kinder ermutigen, ihr<br />

Schweigen zu brechen und Hilfe in Anspruch zu<br />

nehmen. An die Bevölkerung wurde appelliert, bei<br />

Gewalt in der Familie mehr Zivilcourage zu zeigen.<br />

Ähnlich wie „Halt der Gewalt“ startete auch die<br />

54<br />

Salzburger Campagne – neben Plakataktion,<br />

Publikation von Infomaterial und Diskussionsveranstaltungen<br />

– einen 24-Stunden-Notruf für<br />

Betroffene aus dem Bundesland Salzburg. Durch die<br />

Komplexität der Aktivitäten war diese Campagne<br />

sehr erfolgreich.<br />

2. 3. Fortbildungs- und Schulungsprojekte<br />

Schulungen und Fortbildung können auf allen drei<br />

Ebenen der Prävention ansetzen und dienen sowohl<br />

der Sensibilisierung für die Problematik als auch der<br />

Vermittlung konkreter Handlungsmöglichkeiten.<br />

Angesprochen sind alle jene Berufsgruppen, die mit<br />

Gewalt in der Familie befasst sind, z.B. die Exekutive,<br />

die Justiz, VertreterInnen des Gesundheits-,<br />

Sozial- und Bildungswesens.<br />

Nach Ansicht der ExpertInnen aus dem Opferschutzbereich<br />

sollte ein Basistraining Folgendes<br />

beinhalten:<br />

die Auseinandersetzung mit Vorurteilen und der<br />

eigenen Einstellung zum Thema Gewalt gegen<br />

Frauen;<br />

den Erwerb von Grundkenntnissen über Formen,<br />

Ausmaß, Dynamik und Folgen von Gewalt;<br />

die Entwicklung von Verständnis für die Situation<br />

betroffener Frauen;<br />

die Vermittlung von Wissen über die Auswirkung<br />

der Gewalt auf Kinder;<br />

einen Einblick in die Motivation und in die<br />

Strategien gewalttätiger Männer ermöglichen;<br />

die Aneignung von Wissen über Frauenhäuser<br />

und andere Hilfseinrichtungen für Frauen.<br />

Ein zweiter Schwerpunkt von Schulungen liegt<br />

auf der Vermittlung von berufsspezifischen<br />

Informationen.<br />

Zu den wichtigsten Projekten der letzten zehn Jahre<br />

zählen:<br />

2. 3. 1. Schulungen für Polizei und<br />

Gendarmerie<br />

10 bis 25% aller Einsätze der Exekutive betreffen<br />

Gewalt in der Familie. Die gute Zusammenarbeit mit<br />

der Exekutive ist daher ein wichtiges Anliegen der<br />

Frauenhausmitarbeiterinnen. Die erste Initiative zur<br />

Entwicklung von adäquaten Kooperationsstrategien<br />

geht bereits auf das Jahr 1987 zurück. Das Innenministerium<br />

richtete damals einen Arbeitskreis ein,<br />

in dem führende BeamtInnen des Ressorts und Mitarbeiterinnen<br />

der Wiener Frauenhilfseinrichtungen<br />

vertreten waren.

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