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2007 Dissertation_Christanell.pdf

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Der nächste Schritt nach dem Kodieren von Textstellen, ist es herauszufinden wie die<br />

verschiedenen Themen in einem theoretischen Modell miteinander in Verbindung stehen<br />

(Miles und Huberman 1994, 134-37 zitiert in Bernard 2002, 469).<br />

Beim Verfassen von Memos werden kontinuierlich alle Gedanken niedergeschrieben über<br />

das, was man gerade liest. Aufgrund dieser Gedanken bzw. Informationen, die in Memos<br />

festgehalten werden, ist es später möglich Theoriemodelle zu entwickeln (Bernard 2002,<br />

469).<br />

Sobald sich Modelle bzw. Muster im Text erkennen lassen, ist es auch wichtig auf<br />

negative Fälle zu achten, die nicht in diese Muster passen. Negative Fälle widerlegen<br />

entweder Teile des Modells oder zeigen neue Verbindungen auf und sollten auf jeden Fall<br />

in die Darstellung von Ergebnissen miteinbezogen werden 89 (Bernard 2002, 469).<br />

Zu Beginn der Textanalysen habe ich während dem Lesen und Kodieren der Transkripte<br />

in Atlas.ti Memos geschrieben, jedoch nicht systematisch und kontinuierlich. Der<br />

Kodierungsprozess an sich forderte schon sehr viel Konzentration und Aufmerksamkeit.<br />

Das Schreiben von Memos im späteren Analyseverlauf (Erarbeiten von Konzepten und<br />

Ergebnissen) war sehr hilfreich, weil ich in Memos Gedanken zum Text frei von jeglicher<br />

Strukturierung niederschreiben und später auf diese Memos als Textbausteine für meine<br />

<strong>Dissertation</strong> zurückgreifen konnte.<br />

Schritt 3: Darstellen von Konzepten und Modellen 90<br />

Der nächste Schritt nach dem Kodieren und Verfassen von Memos, ist es, darauf zu<br />

achten, wie bestimmte Themen bzw. Kategorien zueinander in Verbindung stehen.<br />

Gemeinsam mit dem Projektteam wurde nach dem ersten Lesen und Reflektieren der<br />

Interviewtranskripte aus der Phase 1 bereits ein Modell entwickelt (Mind Map), vor dem<br />

Kodieren der Transkripte in Atlas.ti.<br />

Wie bereits oben beschrieben, hat jede/r aus dem Team Transkripte aus der 1. Phase<br />

gelesen, und nach Subthemen bzw. -kategorien in den Forschungsthemen des Projektes<br />

gesucht. In einer Art Brainstorming sammelten wir diese Kategorien und entwickelten<br />

daraus ein erstes grafisches Modell (Mind Map), das Hemma Burger-Scheidlin und mir als<br />

Grundgerüst für die detaillierte Kodierung unserer Transkripte in Atlas.ti diente.<br />

Nach dem Kodieren aller Transkripte und dem Verfassen von Memos, habe ich<br />

Beziehungen zwischen einzelnen Kodes oder Kategorien („Code Families“) in Atlas.ti<br />

grafisch dargestellt und in Folge immer wieder überarbeitet. Des Weiteren habe ich über<br />

den „Cooccurring Explorer“ in Atlas.ti nach Beziehungen zwischen einzelnen Kodes<br />

gesucht. D.h. ich habe nach Kodes gesucht, die häufig in Textstellen gemeinsam<br />

vorkommen und vermuten lassen, dass sie in irgendeiner Art von Beziehung zueinander<br />

stehen. So kommt z.B. der Kode „Blitz“ häufig mit dem Kode „Donner“ vor, was zu<br />

erwarten war. Es ergeben sich aber andere Beziehungen zwischen bestimmten Kodes,<br />

die ich durch den „Cooccurring Explorer“ erkennen und überprüfen konnte und die auf den<br />

ersten Blick für mich nicht ersichtlich waren (siehe Beispiel dazu am Ende dieses<br />

Kapitels).<br />

89 Im Detail wird die Analyse von negativen Fällen von Miles und Huberman (1994, 271) diskutiert.<br />

90 “These models, however, are not the final product of the grounded-theory approach. In their original formulation, Glaser<br />

and Strauss (1967) emphasized that the building of grounded-theory models is a step in the research process. The next<br />

step, of course, is to confirm the validity of a model by testing it on an independent sample of data.” (Bernard 2002, 471)<br />

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