2007 Dissertation_Christanell.pdf
2007 Dissertation_Christanell.pdf
2007 Dissertation_Christanell.pdf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4.6 Welche Werte GesprächspartnerInnen ihren Kindern weitergeben möchten<br />
Ich möchte hier meine GesprächspartnerInnen nicht auf die Art und Weise vorstellen,<br />
indem ich auf einzelne Lebensgeschichten eingehe, sondern indem ich die Antworten<br />
jener GesprächspartnerInnen der Phase 2 vorstelle, die selbst Kinder haben und die ich<br />
gefragt habe, was ihnen das Wichtigste sei, was sie ihren Kindern vermitteln wollen. Ich<br />
denke, dass diese Frage meinen LeserInnen einen tieferen Einblick in die Werte meiner<br />
GesprächspartnerInnen verschaffen kann, als wenn ich die GesprächspartnerInnen direkt<br />
auf ihre eigenen Werte angesprochen hätte.<br />
Viele der Antworten auf die Frage, was für die GesprächspartnerInnen das Wichtigste sei,<br />
was Sie ihren Kindern vermitteln wollen, beziehen sich zum einen auf Werte mit<br />
Naturbezug und zum anderen auf ethische Werte.<br />
Bezüglich des ersteren erwähnten vier GesprächspartnerInnen, dass es ihnen wichtig ist,<br />
ihren Kindern die Verbundenheit mit der Natur und die Liebe zu ihr zu vermitteln, sowie<br />
eine positive Einstellung zu ihrer Umwelt und Sensibilität dieser gegenüber.<br />
I: Pah. Ja das ist so eine Alles-oder-Nichts-Frage. Da kann man ganz philosophisch<br />
werden oder ganz knapp. Was will ich ihr vermitteln? Ganz knapp, um das nicht zu<br />
breit zu machen. Eine Sensibilität ihrer Umwelt gegenüber, ganz wurscht was das ist.<br />
P2-A55-60:20<br />
Bezüglich der ethischen und charakterlichen Werte möchten zwei GesprächspartnerInnen<br />
ihren Kindern vermitteln, dass zwischenmenschliche Beziehungen wichtiger sind als<br />
materielle Werte.<br />
I: Ja (Anm. lacht), das ist eine wichtige Geschichte ... Ich meine, was ich vermitteln<br />
möchte, ob wir es schaffen, das ist die andere Geschichte, das ... ist einfach so die<br />
Grundidee, dass einfach nicht immer alles was mehr Wert im Geldsinn vom<br />
materiellen Sinne mehr wert ist, sondern dass vor allem Beziehungen und so oft mehr<br />
wert sind als wie ein einmaliges Geschäft, so auf die Art. Also eher darauf hin, dass<br />
man auch von der persönlichen Zufriedenheit von den Kindern selber und auch von<br />
der Familie und von ... Weil das glaube ich auch wichtig ist für den gesamten Umgang<br />
mit allen Leuten. Wenn man selber halbwegs zufrieden ist, dann kann man auch<br />
relativ gut zusammenkommen mit anderen. Und dass wir das auch den Kindern<br />
irgendwie weitergeben kann, das wäre eins von den wichtigsten Sachen. P2-A28-<br />
65:18<br />
Einer Gesprächspartnerin war in Ergänzung dazu wichtig, dass die Kinder eine generelle<br />
Wertschätzung lernen sollten, u. a. gegenüber Menschen, Lebensmitteln und der Natur.<br />
I: Das schwankt an und für sich sehr je nach Altersphase. Irgendwo die Wertigkeit,<br />
dass sie überhaupt Werte erkennen, zum Beispiel, dass Lebensmittel einen<br />
irrsinnigen Wert haben. Wertschätzung allem gegenüber, ob das die Mitmenschen<br />
sind, ob das eben Lebensmittel oder die Natur, oder Dinge einfach wertgeschätzt<br />
werden, wäre mir wichtig. Es wäre mir auch wichtig eine Beziehung zum Glauben,<br />
was momentan sehr schwierig ist und wichtig auch Selbstständigkeit und ein<br />
gewisses Pflichtbewusstsein, Arbeitseinstellung. Und an und für sich nicht nur das<br />
Materielle, sondern das Zwischenmenschliche, dass das eigentlich das Wichtigere ist.<br />
P2-A59-54:1<br />
Aus diesem Zitat geht auch hervor, dass dieser Gesprächspartnerin auch wichtig ist, dass<br />
die Kinder Selbständigkeit und dabei auch Pflichtbewusstsein lernen sowie eine<br />
Beziehung zum christlichen Glauben entwickeln (nicht ohne zu erwähnen, dass letzteres<br />
besonders schwierig sei).<br />
94