2007 Dissertation_Christanell.pdf
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Die Erhebungen habe ich häufig mit dem/der Betriebsleiter/in (63 % aller Befragten)<br />
geführt oder ansonsten mit dessen/deren Eltern, Ehepartner/in und Kinder (selten auch<br />
mit den Schwiegerkindern oder -eltern).<br />
Während der Erhebungen und der Besuche an den Betrieben begegneten mir die Bauern<br />
und Bäuerinnen zumeist in einer vertrauensvollen, offenen und unkomplizierten Art und<br />
Weise. Wer meine AnsprechspartnerInnen waren, war schon im vornhinein immer klar, da<br />
ich mit diesen Personen die Termine vereinbart habe. Es haben sich jedoch manchmal im<br />
Laufe der jeweiligen Erhebung weitere Familienangehörige hinzugesellt. Kommentare und<br />
Ergänzungen dieser Familienangehörigen wurden von meiner Seite als Bereicherung<br />
empfunden und waren immer wieder auch Anlass zu Diskussionen 65 der<br />
Familienangehörigen untereinander 66 .<br />
Die von mir besuchten 45 landwirtschaftlichen Betriebe (davon 9 Biobetriebe) liegen<br />
zwischen 300 m und 900 m Seehöhe ü.d.M und sind alle kleinstrukturiert. Sie haben eine<br />
jeweilige Gesamtfläche von 1,3 bis 36 ha (Mittelwert: 12 ha). 41 Betriebe haben<br />
Ackerflächen mit einer jeweiligen Fläche von 0,5 ha bis zu 48 ha (Mittelwert: 9 ha). 22<br />
Betriebe haben Grünlandflächen von 0,5 ha bis zu 39 ha (Mittelwert: 8 ha). 23 Betriebe<br />
haben Sonderkulturen auf Flächen zwischen 0,35 ha und 30 ha (Mittelwert: 6 ha).<br />
22 Betriebe haben Rinder von jeweils fünf bis zu 63 Stück (Mittelwert: 24 Stück), drei<br />
Betriebe haben Schafe von jeweils drei bis 5 Stück (Mittelwert: 4 Stück) und neun<br />
Betriebe haben Ziegen von jeweils ein bis zehn Stück (Mittelwert: drei Stück). Zwölf<br />
Betriebe halten Schweine von ein bis 350 Stück (Mittelwert: 62), 18 Betriebe halten<br />
Hühner von jeweils vier bis 40 Stück (Mittelwert: 18 Stück). Zwei Betriebe haben jeweils<br />
ein oder zwei Pferde. Sonstige Tiere an den Höfen, die von einigen meiner<br />
GesprächspartnerInnen angegeben wurden sind Enten, Hasen und Bienen (Haustiere wie<br />
Katzen oder Hunde wurden nicht erhoben). An sechs Betrieben werden Ferienwohnungen<br />
vermietet, elf Betriebe vermieten Gästezimmer und acht Betriebe führen einen<br />
Buschenschank. Einige Betriebe betreiben auch Ab-Hof-Verkauf und haben zum Teil<br />
ihren eigenen Hofladen (Abbildung 9).<br />
An den von mir besuchten Betriebe leben durchschnittlich vier bis fünf Personen<br />
(Minimum: 1, Maximum: 8). 47% der insgesamt 45 Betriebe werden durch Haupterwerb,<br />
42% durch Nebenerwerb und 2% durch Zuerwerb bewirtschaftet. Zu 5% der Betriebe<br />
liegen keine Daten zur Erwerbsart vor (da sich die Gesprächspartner unsicher waren oder<br />
keine Angaben gemacht haben), 4% der Betriebe sind verpachtet.<br />
Die hier präsentierten Daten sollen einen kurzen Einblick zu den soziodemografischen<br />
Daten der Gesprächspartner und eine Übersicht zur Betriebsstruktur der jeweiligen<br />
Betriebe geben. In den folgenden zwei Kapiteln werde ich auf Werte meiner<br />
GesprächspartnerInnen und auf ihren persönlichen Bezug zur Landwirtschaft eingehen,<br />
die sich nicht anhand von Zahlen ausdrücken lassen.<br />
65 Die Anwesenheit von anderen Familienangehörigen kann aber auch in manchen Fällen nicht förderlich sein. So kann<br />
der/die eigentlich Befragte durch die Anwesenheit Dritter nicht mehr zu Wort kommen, oder bestimmte Themen zu<br />
Meinungsverschiedenheiten führen. So kam es z.B. in einer Befragung zu Werten und Einstellungen, bei der Frage, wie<br />
sehr es dem Gesprächspartner wichtig ist, dass die Kinder den Hof übernehmen, zu einer heiklen Diskussion zwischen<br />
einem befragten Bauern und seinem Sohn.<br />
66 Kommentare und Ergänzungen von Dritten wurden transkribiert und mit einem Kürzel für die betreffende Person<br />
versehen. Somit konnten bei den Auswertungen der Ergebnisse die Aussagen der eigentlichen GesprächspartnerInnen von<br />
den Aussagen weiterer Familienangehörigen auseinandergehalten werden.<br />
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