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2007 Dissertation_Christanell.pdf

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the year with a most brief inter-seasonal periods. Seasons can vary in lenght.” (Orlove<br />

2003, 127)<br />

Die Beobachtungen dieser Veränderungen führen oft zur Gestaltung von Kalendern.<br />

Wichtige Beiträge liefert die Ethnometeorologie unter anderem zur Wahrnehmung von<br />

Jahreszeiten, zur Erforschung von Kalendern, damit verbundenen landwirtschaftlichen<br />

Tätigkeiten und sozialen Ereignissen. Carlos Mondragon (2004) etwa beschreibt den auf<br />

den Torres Islands genutzten traditionellen Kalender, der mit sich ändernden Winden,<br />

dem Auftreten bestimmter Tiere und dem Mond/ den Gezeiten verbunden ist. So ist die<br />

Einteilung der Jahreszeiten durchs das Kommen und Gehen von Tieren, Pflanzen und<br />

Wetter bestimmt, nicht durch das Zählen und Messen von Zeit.<br />

Penehuro Lefale (<strong>2007</strong>) geht auf den Samoanischen Kalender ein, der vor allem auf<br />

Beobachtungen von Naturveränderungen, welche wiederum von extremen<br />

Wetterereignissen beeinflusst werden, basiert. Berta Ribeiro und Tolama Kenhiri (1989a;<br />

1989b) untersuchten den Kalender der Desâna, Brasilien, der anhand von<br />

Sternkonstellationen und damit verbunden Wetterzustände und landwirtschaftliche<br />

Tätigkeiten konstruiert ist, und Adewole Osunade (1994) geht neben der Konzentration<br />

auf lokales Wissen und Entscheidungsfindungen im landwirtschaftlichen Kontext in<br />

Nigeria auf den lokalen Kalender und die lokalen Jahreszeiten ein.<br />

Auch Neeraj Vedwan (2001) untersucht in seiner Studie zum Wetter- und Klimawissen<br />

von Apfelbauern in Indien unter anderem die Einteilung des Jahres in Jahreszeiten.<br />

“The demarcation of calendar into “seasons” and distinct weather periods is done on<br />

the basis of both the intrinsic properties of the phenomenon and its impact. The onset<br />

of winter, for example, is marked by both the advent of cold winds and the drying and<br />

storing of cattle fodder for winter their period.” (Vedwan 2001, 188)<br />

Orlove (2003) schließlich analysiert die Bedeutung von Jahreszeiten und jahreszeitlichen<br />

Zyklen, welche menschliche Naturbeobachtungen demonstrieren, und liefert Beispiele aus<br />

verschiedenen Ländern aller Kontinente.<br />

Thematisches Feld 4: Lokales Wissen und Klimawandel<br />

Viele Studien setzten sich nicht alleine mit kurzfristigen Wetteränderungen und deren<br />

Vorhersage, sondern auch mit mittelfristigen Wetterveränderungen etwa durch El Niño<br />

ausgelöst) (Puri <strong>2007</strong>; Orlove, Chiang, und Cane 2000, 2002) und Klimawandel (etwa<br />

Berman und Kofinas 2004; Eakin 1999; Finan et al. 2002; Magistro und Roncoli 2001;<br />

Osunade 1994; Vedwan 2001; Vedwan und Rhoades 2001) auseinander. Sehr viel der<br />

Literatur zum Thema Lokales Wissen und Klimawandel ist im Zirkumpolaren Raum<br />

angesiedelt (Berkes und Jolly 2001; Cruikshank 2001; Krupnik und Jolly 2002, Kruse et al.<br />

2004, Thorpe 2000), was darauf zurückzuführen sein kann, dass sich die Auswirkungen<br />

des Klimawandels im zirkumpolaren Raum besonders drastisch zeigen (Berkes und Jolly<br />

2001).<br />

Lokales Wissen zu Wetter und damit zusammenhängende Lebens- und<br />

Wirtschaftsweisen werden ebenso behandelt wie die Wahrnehmung des rasch<br />

fortschreitenden Klimawandels. Besondere Beachtung finden hierbei lokal entwickelte<br />

Strategien, die eine Anpassung an den deutlich spürbaren Klimawandel zumindest<br />

teilweise ermöglichen (Berkes und Jolly 2001, Finan et al. 2002). Angesichts der raschen<br />

Veränderungen wird in Studien wie etwa der von Kruse et al. (2004) diskutiert, wie sich<br />

angesichts der klimatischen Veränderung nachhaltige Strukturen entwickeln könnten.<br />

Auch legt Klimawandel, wie das Eintreten von Extremereignissen, die Verletzlichkeit<br />

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