2007 Dissertation_Christanell.pdf
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Erinnerungen an die Kindheit wurden eingeleitet mit Sätzen wie Wie ich ganz klein war,<br />
Von der Kindheit her, Was ich mich als Kind erinnern kann oder Wenn ich mich an die<br />
Kindheit erinnere.<br />
Erzählungen über Witterungsverhältnisse während der Schulzeit begannen mit Wie ich<br />
noch ein Schulbub war, Während der Schulzeit, Wie ich Schule gegangen bin oder Vom<br />
Schulgehen her.<br />
Vergleiche mit Witterungsverhältnissen, an die sich die GesprächspartnerInnen aus ihrer<br />
Jugendzeit erinnern konnten, wurden eingeleitet mit Wie in meiner Jugendzeit, Wie ich<br />
jung war oder In meiner Jugendzeit.<br />
Es sind vor allem die Erinnerungen an den vielen Schnee in der Kindheit, Schul- und<br />
Jugendzeit der GesprächspartnerInnen noch sehr stark und lebendig. Diese Erinnerungen<br />
wurden von fünf der 10 Bauern und Bäuerinnen erwähnt. Dass die Erinnerung an den<br />
Schnee in früheren Jahren auch einen stark emotionalen Aspekt hat, wird im Kapitel 9.3<br />
dargestellt.<br />
Ein Gesprächspartner machte seine Kindheitserinnerungen an den ersten Schneefall an<br />
zwei kirchlichen Kalendertage fest: an den Krampustag (= Vorabend des Tages des<br />
Heiligen Nikolaus) und an Allerheiligen. Zu einem weiteren Festtag, dem Weihnachtstag,<br />
gab es seiner Einschätzung zufolge zu 90% oder 95% sicher Schnee (siehe Zitat dazu in<br />
Kapitel 9.3). Auch ein weiterer Gesprächspartner (siehe Zitat dazu in Kapitel 9.5.5) nannte<br />
Allerheiligen als den Stichtag, an dem während seiner Schulzeit mit den ersten<br />
Schneefällen zu rechnen war.<br />
Zur Erinnerung von Personen an ihre Kindheit und daran, dass es zu dieser Zeit mehr<br />
Schnee gegeben hat, meinte ein Gesprächspartner:<br />
I: Man hat, wenn man älter wird, andere Erinnerungen an die Kindheit. Natürlich wenn<br />
heute der Schnee mir bis zu den Knien geht, ist er mir als Kind bis zum Bauch<br />
gegangen und ah, also, dann vergleicht man das halt anders, aber in Wirklichkeit<br />
glaube ich war das immer ziemlich gleich, ja. P1-A37-22:59<br />
Diesem Gesprächspartner zufolge hat es in den letzten Jahren keine Änderungen des<br />
Klimas gegeben.<br />
Andere Personen hingegen sind davon überzeugt, dass es Veränderungen gegeben hat.<br />
In ihren Erinnerungen an Kindheit, Schul- oder Jugendzeit wurde von drei Personen auch<br />
eine Veränderung des Regens festgestellt. Es gab früher häufiger Regenfälle und längere<br />
Regenperioden. Die Erinnerung an längere Regenperioden eines jüngeren Bauern war<br />
verknüpft mit einer Handlung: der Mithilfe im Weingarten seiner Eltern.<br />
Ebenfalls drei Personen erscheint das Wetter in ihrer Kindheit, Schul- oder Jugendzeit<br />
stabiler, weniger extrem und gleichmäßiger bzw. mit langsamen Übergängen zwischen<br />
den Jahreszeiten.<br />
Dass ihnen auch die Gewitter stärker vorkamen, erzählten zwei Bauern, wobei die<br />
Erinnerung einer dieser beiden Bauern an eine spezielle Situation geknüpft war, bei der er<br />
während der Gewitter immer mit der ganzen Familie in der Küche gesessen (ist) und dann<br />
hat’s gedonnert und geblitzt in einer Fuhr. Dass die Sommer nie so heiß waren wie es die<br />
letzten waren, erwähnten zwei weitere Bauern. Einer dieser Bauern schilderte die<br />
Wahrnehmung von Hitze in seiner Jugendzeit unterschiedlich zu der heutigen<br />
Wahrnehmung: Wenn es in seiner Jugendzeit 28 Grad hatte, dann hätten die Leute schon<br />
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