01.08.2013 Aufrufe

2007 Dissertation_Christanell.pdf

2007 Dissertation_Christanell.pdf

2007 Dissertation_Christanell.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Grundsätzlich sollen Wettervorhersagen und Wetterbeobachtungen es ermöglichen, sich<br />

dem kommenden Wetter anzupassen. Daher ist es wichtig, dass lokale Bevölkerungen<br />

Zugang zu Wetterberichten haben, und dass die Wetterberichte auch verstanden werden<br />

(Blench 1999; Rijks und Baradas 2000; Changnon 1992, Glantz 1977, Huda und<br />

Packham 2004). Die sprachliche Ausformulierung, die Wahl der richtigen Begriffe ist<br />

daher ein wesentlicher Aspekt, der bei der Gestaltung von Wettervorhersagen beachtet<br />

werden muss. Diesem Thema widmet sich etwa eine Studie von Benjamin Orlove und<br />

Merit Kabugo (2005) in Uganda.<br />

Benjamin Orlove, Kenneth Broad und Aaron Petty (2004) etwa setzen sich mit dem<br />

Zugang zu Wetterberichten auseinander und fanden heraus, dass zumindest in ihrer<br />

Forschungsregion in Peru das Einkommen keine Rolle in Hinblick auf den Zugang zu<br />

Wettervorhersagen spielt, da auch einkommensschwächere Bevölkerungsschichten<br />

Zugang zu Massenmedien haben. Zudem nützen dieser Studie zufolge reichere Personen<br />

die Wettervorhersage seltener als arme Personen, was darauf zurückzuführen sein dürfte,<br />

dass reichere Personen einen ökonomischen „Puffer“ haben.<br />

Der richtige Zeitpunkt, zu dem die Wettervorhersage gebracht wird, sowie der Einsatz der<br />

richtigen Technologie sind bedeutungsvoll, wenn Wetterinformationen bei den<br />

Konsumenten ankommen sollen (Blench 1999; Orlove, Broad, und Petty 2004).<br />

Die ökonomische Komponente der (erfolgreichen) Wettervorhersage spielt in der<br />

Landwirtschaft eine große Rolle. Richtige Reaktionen auf drohende Unwetter,<br />

Wetterumschwünge und sich auf die Landwirtschaft negativ auswirkende Ereignisse<br />

können helfen, den wirtschaftlichen Schaden beträchtlich in Grenzen zu halten. Aber auch<br />

die Beurteilung der richtigen Bearbeitungs- und Erntezeitpunkte hat eine unmittelbare<br />

Auswirkung auf den wirtschaftlichen Erfolg eines landwirtschaftlichen Betriebes.<br />

Nur wenn Wettervorhersagen die für die Landwirtschaft richtigen Informationen<br />

beinhalten, sind sie von Nutzen. Um zu wissen, worin eine gute Wettervorhersage<br />

besteht, muss die lokale Wahrnehmung von Wetter erforscht werden um sicher zu gehen,<br />

dass die Wetterberichte von lokalen Bevölkerungen verstanden werden. Weiters muss<br />

ergründet werden, welche Informationen Bauern und Bäuerinnen von Wettervorhersagen<br />

erwarten bzw. welche Informationen der Wetterbericht liefern sollte (Rijks und Baradas<br />

2000; Changnon 1992; Glantz 1977; Huda und Packham 2004; McNew et al. 1991;<br />

Blench 1999; Luseno et al. 2003). Ein guter Wetterbericht soll insbesondere den<br />

LandwirtInnen ihre Entscheidungen darüber erleichtern, welche Arbeitsschritte sowohl<br />

kurz- als auch längerfristig zu setzen sind. So kann eine kurzfristige Prognose etwa<br />

entscheidend dafür sein, ob gedüngt, gesät, oder geheut wird, während eine längerfristige<br />

Prognose ausschlaggebend für eine der kommenden Witterung angepasste Wahl der<br />

angebauten Pflanzen sein kann (Huda und Packham 2004; Wilks 1997).<br />

Bauern und Bäuerinnen sollen so vor allem für klimatische Anomalien, die den gewohnten<br />

landwirtschaftlichen Ablauf nachhaltig stören und im Extremfall zu Katastrophen führen<br />

können, besser vorbereitet sein (Blench 1999).<br />

Thematisches Feld 3: Kalender und Jahreszeiten<br />

Veränderungen von Natur – unter anderem auch von Wetter und Klima – im Laufe des<br />

Jahres, lassen das Jahr in Abschnitte, die Jahreszeiten einteilen.<br />

“Seasons are defined as the periods that the year is divided into, each of which is<br />

characterized by specific natural conditions or phenomena; these conditions and<br />

phenomena are usually, but not always, atmospheric. Taken together, the seasons “fill up”<br />

57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!