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2007 Dissertation_Christanell.pdf

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(Forschungsregion von Hemma Burger-Scheidlin) oder in der Weststeiermark (eigene<br />

Forschungsregion).<br />

Diese Treffen waren zum einen sehr arbeitsintensiv, da i) zukünftige Erhebungen im<br />

Konsens mit allen anderen Teammitgliedern sehr detailliert geplant, ii) vergangene<br />

Erhebungen reflektiert, iii) Probleme in der Feldforschung besprochen, sowie iv) allfällige,<br />

organisatorische Angelegenheiten erledigt wurden.<br />

Zum anderen waren es auch immer wieder entspannte Zusammentreffen, in denen wir<br />

gemeinsam mehrere Tage am selben Ort verbrachten, einen kleinen Einblick in das<br />

kulturelle Leben der jeweiligen Forschungsregion gewinnen konnten und kleine<br />

„kulinarische“ Exkursionen machten, die wir z.B. mit Einkäufen von Produkten aus der<br />

Region (Vorarlberger Bergkäse oder steirisches Kürbiskernöl) verbanden. Diese Tage<br />

waren zudem besonders wichtig für Hemma Burger-Scheidlin und mich, die während der<br />

gesamten Feldforschung in der Forschungsregion lebten und uns bei diesen Treffen über<br />

unsere Feldforschungserfahrungen – über Highlights und Feldforschungskrisen – in der<br />

Feldforschung austauschen konnten.<br />

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde sowohl von uns Sozialanthropologinnen als<br />

auch von den Agrarwissenschaftlern Christian R. Vogl und Thomas Lindenthal sehr<br />

geschätzt und führte immer wieder zu spannenden und interessanten Diskussionen.<br />

Thomas Lindenthal verbrachte zusätzlich zu den regelmäßigen Teamtreffen wiederholt<br />

mehrere Tage im Großen Walsertal oder in der Weststeiermark, um uns in ausgedehnten<br />

Wanderungen oder Radfahrten landwirtschaftliche Aktivitäten und lokale<br />

Bewirtschaftungsmaßnahmen, sowie bestimmte Gräser, Sorten bestimmter Kulturarten<br />

etc. zu erklären. Hemma Burger-Scheidlin und ich konnten durch diese Gespräche und<br />

Exkursionen viel über die Charakteristiken der Landwirtschaft (z.B. jahreszeitlich bedingte<br />

Arbeitsabläufe, Bewirtschaftungsmaßnahmen) unserer Forschungsregion lernen. Dieser<br />

agrarwissenschaftliche Input war für ein besseres Verständnis der geführten Gespräche<br />

mit Bauern und Bäuerinnen notwendig und erleichterte uns in späteren Auswertungen die<br />

Daten richtig zu interpretieren.<br />

Die Mitarbeit in einem interdisziplinären Team brachte für mich folgende Erkenntnis: Je<br />

länger ich in diesem interdisziplinärem Projekt mitarbeitete, desto weniger setzte es mich<br />

unter Druck, dass ich mich in der anderen Disziplin – in den Agrarwissenschaften – nicht<br />

genug auskenne und daher nicht kompetent genug sei. Umso mehr erkannte ich, dass es<br />

für die Zusammenarbeit in einem Projektteam viel wichtiger ist, dass ich in meiner<br />

eigenen Disziplin sattelfest bin bzw. jede/r Einzelne mit dem Fachwissen aus ihrer/seiner<br />

eigenen Disziplin einen wichtigen Beitrag leistet, und sich aktiv in die Diskussion, sowie in<br />

den Forschungsprozess einbringt.<br />

Eine weitere wichtige Erfahrung meine <strong>Dissertation</strong> innerhalb eines interdisziplinären<br />

Forschungsprojektes zu schreiben, war das Einbinden von DiplomandInnen in das<br />

Forschungsprojekt, die zu bestimmten ausgewählten Forschungsthemen des Projektes<br />

ihre Diplomarbeit geschrieben haben. Ich konnte dabei Erfahrungen sammeln im<br />

Mitbetreuen von DiplomandInnen und habe auch mein Methodenwissen, vor allem in der<br />

Anwendung der qualitativen Datenanalyse, in mehreren Workshops weitergeben können.<br />

Einige DiplomandInnen haben zu ähnlichen Themen in anderen Regionen Österreichs<br />

oder außerhalb Österreichs geforscht und wurden von mir in der Vorbereitung ihrer<br />

Feldforschung mitbetreut. Andere DiplomandInnen haben einen Teil der von mir in der<br />

Weststeiermark erhobenen Daten analysiert und die Ergebnisse dieser Analysen in ihren<br />

Diplomarbeiten dargestellt. Sie wurden von mir in der Analyse dieser Daten unterstützt.<br />

Selbstständig erarbeitete Ergebnisse der DiplomandInnen fließen nicht in die Ergebnisse<br />

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