Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...
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II <strong>Die</strong> theoretische Fundierung von Regulierungsfragen<br />
Einige andere Autoren unterscheiden noch weitere Kriterien bezüglich Regulierung:<br />
• Regulierung im engeren Sinne: Wird als interventionistische Maßnahme <strong>des</strong> Staates 7<br />
verstanden, die ein Marktsegment als wettbewerbspolitischen Ausnahmebereich erheblich<br />
strukturiert, in der Meinung, aufgrund tatsächlicher oder vermeintlicher Marktineffizienz<br />
sei ein ungebundener Wettbewerb nicht möglich.<br />
• Regulierung im weiteren Sinne: Darunter versteht man eine Veränderung <strong>des</strong><br />
Marktmechanismus durch Einführung und Durchsetzung von Regeln, welche den<br />
Marktzutritt von Unternehmen, die Preise von Gütern und deren Qualität und<br />
Produktionsaspekte festschreiben. Regulierung ist dabei die direkt hoheitliche<br />
Einschränkung der Gewerbe- und Vertragsfreiheit in bestimmten Wirtschaftsbereichen,<br />
die nicht allein der Festlegung und Durchsetzung allgemeingültiger Spielregeln<br />
Marktwirtschaft dienen, die direkte Kontrolle durch unmittelbare Festlegung oder<br />
nachträgliche Überprüfung der ökonomischen Aktivitäten der Marktteilnehmer.<br />
2.2 Warum regulieren?<br />
<strong>Die</strong> Frage nach dem warum wird in der oben angeführten Definition von Regulierung im<br />
engeren Sinne 8 bereits beantwortet. Man ist der Meinung „aufgrund tatsächlicher oder<br />
vermeintliche Marktineffizienz sei ein ungebundener Wettbewerb nicht möglich.<br />
Effizient ist ein Markt, wenn es zu einem pareto-optimalen Allokationsergebnis kommt. Ein<br />
pareto-optimales Allokationsergebnis bedeutet, dass es keine alternative Allokation gibt, die<br />
jeden zumin<strong>des</strong>t gleich gut gestellt lässt und min<strong>des</strong>tens ein Individuum besser stellt, um die<br />
gleiche Menge zu schmälern. Das Marktergebnis ist gesamtgesellschaftlich gesehen optimal. 9<br />
Um zu diesem Ergebnis zu kommen, müssen die Bedingung eines vollkommenen<br />
Konkurrenzmarkts erfüllt sein:<br />
• Homogenität der Güter: Das bedeutet, dass es keine Präferenzen der Konsumenten<br />
hinsichtlich der Produkte eines Verkäufers gibt und dass die Güter perfekt substituierbar<br />
sind.<br />
• Große Anzahl der Marktteilnehmer: Dadurch wird sichergestellt, dass kein einzelner<br />
Einfluss auf den Preis hat, da jeder einzelne „klein“ in der Relation zur Marktgröße ist.<br />
• Vollkommene Information: Alle Marktteilnehmer besitzen alle relevanten Informationen,<br />
um eine optimale Entscheidung zu treffen.<br />
7<br />
Vgl. Hölzer (Energiesektor, 2000), S. 57<br />
8<br />
ebenda, S. 57<br />
9<br />
Vgl. Varian (Mikroökonomik, 1995), S. 14<br />
5