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Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...

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II <strong>Die</strong> theoretische Fundierung von Regulierungsfragen<br />

Technologische Entwicklung<br />

In erster Linie sind es technologische Innovationen, die zu einem grundlegenden Wandel der<br />

Rundfunklandschaft geführt haben, und der bisherige Regulierungsansätze in Frage stellt. Zu<br />

erwähnen ist hier etwa die Digitalisierung, auf die ich in einem späteren Kapitel noch genauer<br />

eingehen werde. <strong>Die</strong> geschilderten Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung eröffnen<br />

Spielräume und schaffen neue Handlungsoptionen, steigern aber zugleich auch die<br />

Ungewissheit 15 . Aus regulatorischer Sicht bedeutet dies zunächst, dass das Regelungsfeld an<br />

Komplexität zunimmt und künftige Entwicklungen noch weniger mit hinreichender Sicherheit<br />

antizipiert werden können. Darüber hinaus verlieren bisher existierende technische Grenzen<br />

an Trennschärfe, und Sachverhalte, die früher deutlich voneinander abgegrenzt werden<br />

konnten, büssen ihre Bedeutung als Anknüpfungspunkte für rechtliche Ordnung weitgehend<br />

ein.<br />

Internationalisierung<br />

Elektronischen Medien kommt dank der frequenzgestützten Verbreitung seit jeher<br />

grenzüberschreitender Charakter zu. Der Ausbau der Satellitenverbreitung und der Kabelnetze<br />

sowie die Möglichkeit, über Internet verbreitete Rundfunkprogramme nahezu weltweit<br />

empfangen zu können, haben in den letzten Jahren zu einer Akzentuierung dieses Phänomens<br />

geführt.<br />

<strong>Die</strong> erweiterten internationalen Tätigkeitsfelder, die durch die technologische Entwicklung<br />

erschlossen werden konnten, haben auch die Struktur der Medienwirtschaft selbst geprägt.<br />

Hier manifestiert sich die Internationalisierung vor allem in der Bildung von international<br />

agierenden Konzernen sowie in zunehmenden Unternehmensverflechtungen. Produktion und<br />

Rechtehandel, aber auch Distribution und technische Entwicklung liegen immer häufiger in<br />

den Händen international agierender Unternehmen. 16<br />

Zur Internationalisierung <strong>des</strong> Rundfunks innerhalb Europas haben schließlich Regelwerke<br />

beigetragen, die im Rahmen der EU bzw. <strong>des</strong> Europarats erlassen worden sind.<br />

<strong>Die</strong> technischen, wirtschaftlichen, publizistischen und rechtlichen Ausprägungen der<br />

Internationalisierung beschränken den nationalstaatlichen Gestaltungsspielraum im Bereich<br />

der Medienpolitik erheblich. Es findet eine eigentliche Entkoppelung von wirtschaftlichen<br />

und politischen Räumen statt, die besonders für die Politik Restriktionen nach sich zieht, wie<br />

sie etwa im Rahmen der weitgefächerten Globalisierungsdebatte erörtert werden.<br />

15 ebenda S. 46f.<br />

16 Vgl. Abele (Beiträge zur Rundfunkökonomie 7, 2001), S. 47f.<br />

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