Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...

VI Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts
Rundfunkveranstalter reservierten Übertragungskapazitäten. Denn Rundfunkfrequenzen,
zumal im analogen Betrieb, stellen nach wie vor knappe Ressourcen dar.
Das PrTV-G hat der KommAustria und der RTR-GmbH weiters eine für die zukünftige
Kommunikationsinfrastruktur von Österreich bedeutende Aufgabe zugewiesen, nämlich ein
"Digitalisierungskonzept vorzulegen, welches Art und Weise sowie Zeitpläne für den
Umstieg in der Rundfunkübertragung von der analogen auf die digitale Technik zu enthalten
hat. Besonders die terrestrische Übertragungstechnik ist von diesem Auftrag betroffen. 55
Ein besonderes Augenmerk, das in Zukunft noch deutlich verstärkt werden wird, gilt auch der
Vorbereitung eines Kompetenzzentrums "für Angelegenheiten der Branchen audiovisuelle
Medien und Telekommunikation". Gegenstand dieses Kompetenzzentrums ist die
Durchführung wissenschaftlicher Analysen über Fragen der Frequenzplanung und
Frequenzoptimierung sowie auch und insbesondere über den Einsatz neuer Technologien und
Dienste, weiters die Zurverfügungstellung von mit diesen Fragen verbundenen Informationen
für die Öffentlichkeit.
6.2 Marktwirtschaftliche Effekte
Inwieweit sich nutzbringende Effekte der Marktöffnung und Liberalisierung im
Rundfunkbereich ergeben, lässt sich in doppelter Hinsicht feststellen:
Einerseits im Bereich der werbungstreibende Wirtschaft, die bisher insbesondere im Bereich
Hörfunk durch eine Diversifizierung und Segmentierung der Märkte (regionale und
zielgruppenspezifische Angebote) sowie durch kompetitivere Preis-Leistungsverhältnisse in
den Werbetarifen von der Liberalisierung profitiert. 56
Andererseits ergeben sich Vorteile auf der Seite der Konsumenten, insbesondere im Bereich
der Radiohörer, die aus einem breiteren Angebot an Hörfunkprogrammen wählen können.
Ähnliche Effekte der Liberalisierung werden sich im Fernsehbereich, sehen wir von der
bereits erfolgten Einführung der so genannten Werbefenster in den Sat-Programmen ab,
ebenfalls ergeben. Doch zuvor muss man die Etablierung zusätzlicher terrestrisch verbreiteter
privater Fernsehprogramme, wie z.B. ATVplus, in Österreich abwarten.
55 Vgl. Schriftenreihe der RTR-GmbH (Digitale Plattform Austria), S. 9ff.
56 Vgl. Schriftenreihe der RTR-GmbH (Communications Report, 2001) S. 14
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