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Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...

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XII Alternativen zum bestehenden Regulierungsmodell<br />

Denn alle Marktteilnehmer haben ein Interesse an einem Rechtsrahmen zur Sicherung eines<br />

Min<strong>des</strong>tmaßes an äußerer Ordnung für den Rundfunkmarkt. 110 Aufgabe <strong>des</strong> Gesetzgebers ist<br />

es demnach die Regulierungsziele zu formulieren. Er muss so den rechtlichen Rahmen der<br />

Selbstregulierung durch die Veranstalter schaffen.<br />

<strong>Die</strong>s umfasst Regelungen zur Sicherung <strong>des</strong> chancengleichen Zugangs zu den<br />

Verbreitungswegen. Zudem muss der Gesetzgeber die Anforderungen an die<br />

Programminhalte formulieren, etwa Regelungen zum Jugendschutz.<br />

Insbesondere die Programmkontrolle könnte demnach im Wege der regulierten<br />

Selbstregulierung erfolgen. Grundsätzlich sind dabei die Möglichkeiten der Selbstregulierung<br />

durch die Privatsender selbst auszuschöpfen. Schon heute kontrollieren Privatsender, ob die<br />

Konkurrenzsender die zulässigen Werbezeiten einhalten. Da das Vertrauen hierauf allein nicht<br />

ausreicht, sprechen sich selbst Befürworter einer weitgehenden Deregulierung für eine<br />

Programmaufsicht im Sinne einer gefahrenabwehrenden Kontrolle aus. 111 <strong>Die</strong> Qualität der<br />

Fernsehinhalte könnte dabei durch ein einzuführen<strong>des</strong> Qualitätsmanagement, wie es bereits in<br />

anderen Bereichen besteht, gewährleistet werden.<br />

Ausländische Aufsichtsinstanzen vertrauen bereits auf selbstbindende Verhaltenkodizes der<br />

Medienunternehmen. So erfolgt z.B. in Neuseeland die Selbstkontrolle durch die<br />

Broadcasting Standards Authority. In Kanada wird die Selbstkontrolle von unabhängigen<br />

Organisationen überwacht. <strong>Die</strong> Einhaltung der Selbstkontrolle wird gewährleistet, indem die<br />

Verpflichtung zur Einhaltung der vereinbarten Verhaltensregeln Voraussetzung für die<br />

Erteilung einer Lizenz ist. 112<br />

12.2 <strong>Die</strong> Einrichtung einer europäischen Medienanstalt<br />

12.2.1 <strong>Die</strong> europäische Medienordnung<br />

In der Europäischen Union befindet sich eine europäische Kommunikationsordnung in der<br />

Entwicklungsphase. Insbesondere im Grünbuch zur Konvergenz der<br />

Kommunikationsbranchen 113 nahm die EU-Kommission Stellung zu den Modellen der<br />

110 Vgl. Hoffmann-Riem (Medienregulierung unter Viel-Kanal-Bedingungen, 1998), S. 203<br />

111 Vgl. Holgersson (Fernsehen ohne Kontrolle, 1994), S. 70<br />

112 Vgl. Hoffmann-Riem (Konvergenz und Regulierung,1999), S. 150<br />

113 Vgl. EU-Kommission, Grünbuch zur Konvergenz der Branchen Telekommunikation, Medien und<br />

Informationstechnologie und ihre ordnungspolitischen Auswirkungen<br />

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