Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...
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VIII <strong>Die</strong> Zulassungsverfahren zur Veranstaltung von privatem Rundfunk<br />
Franz Prenner: Es ist eigentlich relativ einfach, wenn man sich die anderen Sender ansieht,<br />
analysiert und die Seherströme beobachtet. Was man tun muss, ist, internationale Formate, die<br />
im deutschen Sprachraum noch nicht gespielt worden sind, in Österreich produzieren. Das<br />
heißt: einen großen Patzen neues Programm, in dem Österreicher als Kandidaten, Zuschauer<br />
und Akteure eine tragende Rolle spielen. Und man muss jung sein: Auf Grund <strong>des</strong> Drucks aus<br />
der Werbewirtschaft ist unsere Zielgruppe selbstverständlich zwischen zwölf und 49 Jahren<br />
alt.<br />
BP: Wie viel Werbeumsatz brauchen Sie denn im ersten Jahr?<br />
Franz Prenner: Wir sollten keinesfalls unter 14 oder 15 Millionen Euro kommen.<br />
BP: Wobei es in der Branche heißt, dass Sie die österreichische Werbefenster der deutschen<br />
Sender ins Visier nehmen.<br />
Franz Prenner: Ich habe das einmal erwähnt, weil dort aus Kundensicht<br />
Budgetgrößenordnungen laufen, die unseren Kampagnenbudgets entsprechen. Wir haben<br />
zwar eine etwas höhere Reichweite und <strong>des</strong>halb etwas höhere absolute Preise, aber wir liegen<br />
deutlich unter dem ORF. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir für Unternehmen interessant<br />
sind, die jetzt ausschließlich über die TV-Fenster der Deutschen werben. So gesehen sind wir<br />
Konkurrenten.<br />
BP: Gibt es noch andere Geldquellen?<br />
Franz Prenner: Wir werden auch dem ORF etwas wegnehmen, wenn es uns gelingt, in den<br />
ersten zwölf Monaten beständig über 5 Prozent Reichweite zu kommen, was ja unser Ziel ist.<br />
Aber die eigentliche Herausforderung liegt woanders: Obwohl der ORF seine Werbezeit<br />
verdoppelte, obwohl auch die deutschen Fenster 70 Millionen Euro umsetzen, blieb der Anteil<br />
der TV-Werbung am <strong>österreichischen</strong> Werbekuchen zwischen 23 und 25 Prozent.<br />
International gesehen liegt dieser Anteil bei 35 bis sogar 60 Prozent in Portugal. Wir hoffen,<br />
mit dem Angebot eines neuen, <strong>österreichischen</strong> und lan<strong>des</strong>weit empfangbaren Privatsenders<br />
auch neue Kunden für TV-Werbung zu bekommen.<br />
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