05.08.2013 Aufrufe

Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...

Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...

Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

VI <strong>Die</strong> <strong>Liberalisierung</strong> <strong>des</strong> <strong>österreichischen</strong> <strong>Rundfunkmarkts</strong><br />

6.1 <strong>Die</strong> Aufsichtsbehörden zur Rundfunkregulierung<br />

Wenn man den elektronischen Kommunikationsmarkt als Ganzes betrachtet, so kann man<br />

beobachten, dass durch neue Markteintritte und die damit verbundene Verbreiterung der<br />

Angebotsvielfalt eine Intensivierung <strong>des</strong> Wettbewerbs entstanden ist. Viele neu in den Markt<br />

eintretende Unternehmen sind von den Vorleistungen der bereits im Markt etablierten<br />

abhängig. Daher ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Gelingen der <strong>Liberalisierung</strong> – sowohl<br />

im Rundfunk- als auch im Telekommunikationsbereich – die Sicherstellung eines offenen<br />

Zugangs zur Infrastruktur.<br />

Im Rundfunkbereich wurde durch das KommAustria-Gesetz (KOG) der Grundstein für<br />

weitere Schritte der Marktöffnung gelegt: Nach den Privatradios (seit 1995) hat nun auch der<br />

erste private terrestrische TV-Anbieter ATVplus den Sendebetrieb aufgenommen.<br />

KommAustria und die RTR-GmbH spielen eine wesentliche Rolle im Prozess der Etablierung<br />

eines dualen Rundfunksystems in Österreich.<br />

<strong>Die</strong>s lässt sich am besten verstehen, wenn man sich die grundlegenden Problembereiche einer<br />

Öffnung von Medienmärkten vor Augen führt, in denen bislang das Programmangebot von<br />

einer öffentlich-rechtlich strukturierten Rundfunkanstalt dominiert wurde.<br />

Wie bereits im ersten Kapitel erläutert sah sich der Österreichische Rundfunk (ORF) aus<br />

diversen Gründen vor dem Jahre 1995 weder im Hörfunk- noch im Fernsehbereich einem<br />

inner<strong>österreichischen</strong> Wettbewerb ausgesetzt. Erst ab September 1995 etablierten sich in zwei<br />

<strong>österreichischen</strong> Bun<strong>des</strong>ländern private Hörfunkveranstalter 51 , mit April 1998 nahmen<br />

zahlreiche weitere Privatradios praktisch österreichweit ihren Sendebetrieb auf. Damit war der<br />

Wettbewerb im Bereich Hörfunk eröffnet, die Etablierung eines dualen Rundfunksystems<br />

aber noch lange nicht abgeschlossen. Für den Start von bun<strong>des</strong>weitem und nicht-<br />

bun<strong>des</strong>weitem Privat-Fernsehen schaffte erst das Privatfernsehgesetz (PrTV-G) die<br />

Grundlage.<br />

<strong>Die</strong> Öffnung eines Medienmarktes mit monopolistischen Strukturen bedarf also einer<br />

Institution, die sicherstellt, dass einerseits die Erteilung von Zulassungen für die<br />

Veranstaltung von Rundfunk in einer Weise erfolgt, die den störungsfreien Betrieb dieser<br />

Programme im Sendegebiet ermöglicht, und andererseits für alle (privaten)<br />

51 Vgl. Schriftenreihe der RTR-GmbH (5 Jahre Privatradio in Österreich, 2003), S. 7ff.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!