Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...
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XIII <strong>Die</strong> Zukunft der elektronischen Medien in Österreich<br />
<strong>Die</strong> Einsparungen sind enorm und liegen durchschnittlich bei über 96 Prozent. Der<br />
Empfänger errechnet aus den übertragenen Informationen wieder 25 vollständige<br />
Fernsehbilder pro Sekunde. Zwei Bilder pro Sekunde werden jedoch vollständig übertragen,<br />
damit auch neu zugeschaltete Zuseher etwas sehen können. <strong>Die</strong> in regelmäßigen Abständen<br />
übertragenen vollständigen Bilder („frames“) gewährleisten bei diesem Verfahren eine<br />
konstante Bildqualität. 122<br />
<strong>Die</strong> vier Stufen vom digitalen Veranstalter zum TV-Konsument: 123<br />
1. Das übertragene Fernsehbild muss in digitaler Form vorliegen, also entweder unmittelbar<br />
digital aufgezeichnet oder mit Hilfe eines Wandlers von einem analogen in ein digitales<br />
Signal transformiert werden. <strong>Die</strong>ses Signal geht in einer ersten Stufe <strong>des</strong><br />
Übertragungsweges an einen Multiplexer, der den Datenstrom in virtuelle Datencontainer<br />
verpackt und auf einer Frequenz versendet. <strong>Die</strong>se Datencontainer können mehrere<br />
Fernseh- und Hörfunkprogramme sowie diverse Zusatzdienste enthalten.<br />
2. Um ein digitales Programm empfangen zu können muss zwischen Antenne und dem<br />
herkömmlichen (analogen) Fernsehempfangsgerät ein Wandler geschaltet sein, der das<br />
digitale Signal wieder in ein für das analoge Fernsehgerät empfangbares, analoges Signal<br />
umwandelt. <strong>Die</strong>ser Digital/Analog-Wandler wird als Set-Top-Box (Decoder) bezeichnet.<br />
Zur Zeit benötigt man für jeden Empfangsweg (DVB-S, DVB-C, DVB-T) einen eigenen<br />
Decoder. Geräte, die verschiedene Empfangswege verarbeiten können, befinden sich noch<br />
in der technischen Entwicklungs- bzw. Erprobungsphase. <strong>Die</strong>s ist die zweite Stufe der<br />
Übertragung.<br />
3. Wenn der Zuschauer das Programm auswählt, ist die dritte Stufe der Übertragung erreicht.<br />
Dazu benötigt er den Electronic Program Guide (EPG), eine Art Navigationssystem<br />
vergleichbar mit Internetbrowsern, das die angebotenen Programme nach Themen sortiert<br />
auflistet, sodass eine Auswahl vorgenommen werden kann.<br />
4. <strong>Die</strong> vierte Stufe der Übertragung ist das Conditional-Access-System (CA). <strong>Die</strong>se Stufe ist<br />
nur beim Bezahlfernsehen (Pay-TV) zu berücksichtigen. Bei verschlüsselt ausgestrahlten<br />
Programmen benötigen Zuschauer, die derartige Programme abonniert haben, eine<br />
Berechtigungskarte, die sogenannte Smart-Card, um die Programme freizuschalten.<br />
122 http://www.orf.at<br />
123 Vgl. Beiträge zum digitalen Rundfunk, Erster Zwischenbericht <strong>des</strong> BKA S. 4f.<br />
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