Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...
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XIII <strong>Die</strong> Zukunft der elektronischen Medien in Österreich<br />
Haushalte, verfügen über einen digitalen Receiver. Im Verlauf <strong>des</strong> Jahres wird sich dieses<br />
Verhältnis deutlich zu Gunsten <strong>des</strong> digitalen Empfangs verschieben.<br />
13.5.1 Österreichs Marktpotential für Digital-TV<br />
<strong>Die</strong> wachsende Durchdringung <strong>des</strong> <strong>österreichischen</strong> Fernsehmarkts mit ausländischen<br />
Fernsehsignalen darf man nicht als schrumpfen<strong>des</strong> Marktpotential für digitales terrestrisches<br />
Fernsehen missverstanden werden. Denn nur in Kabelhaushalten- deren prognostiziertes<br />
Wachstum 2001-2004 eher flach ausfallen dürfte- bleibt das terrestrische Signal ungenutzt<br />
Auch wenn nun Kabelnetzbetreiber mit der Ausstattung von Haushalten mit digitalen<br />
Endgeräten beginnen, so sollte dieser Prozess realistisch betrachtet werden. Zwar haben drei<br />
Viertel der mittleren und größeren Kabelnetzbetreiber in einer Umfrage <strong>des</strong> ORF Ende 2001<br />
bekannt gegeben, dass in ihren Netzen der digitale Empfang geplant ist; die bisher erfolgte<br />
Umsetzung beschränkt sich im Wesentlichen auf Boxen für die Nutzung von<br />
Bezahlfernsehangeboten. 133 Zudem ist der österreichische Markt der Kabelnetzbetreiber sehr<br />
fragmentiert; es bestehen begründete Zweifel, ob viele der Hunderttausende Haushalte<br />
versorgenden Klein- und Mittelbetriebe dieser Branche in den nächsten Jahren den Sprung in<br />
das digitale Zeitalter schaffen werden. Das bedeutet zusammengefasst, dass rund 2 bis 2,5<br />
Millionen Haushalte das Marktpotential für terrestrisch digitales Fernsehen aus heutiger Sicht<br />
darstellen. 134 Damit ist aus ökonomischer Sicht genug Nährboden vorhanden, um das Ziel<br />
einer terrestrischen Digitalisierung <strong>des</strong> Fernsehens in Österreich zu rechtfertigen.<br />
<strong>Die</strong> wesentliche Schubkraft bei der Digitalisierung <strong>des</strong> Rundfunkempfangs muss aber das<br />
Programm beisteuern. <strong>Die</strong> Inhalte werden es sein, die für das Publikum den entscheidenden<br />
Vorteil darstellen, denn vor allem Zusatzinformation und Interaktivität mit dem<br />
Programmanbieter durch Rückkanal bedeuten eine völlig neue Nutzungsdimension für das<br />
Fernsehpublikum.<br />
Aus heutiger Sicht werden dem künftigen digitalen Fernsehpublikum vertiefende<br />
Zusatzinformationen, entfernt vergleichbar mit dem heutigen Teletext, aber verknüpfbar mit<br />
dem Internet, sowie drei unterschiedliche Richtungen von Interaktivanwendungen angeboten<br />
werden: 135<br />
133 ebenda, S. 90<br />
134 Vgl. Pachner (Möglichkeiten und Marktchancen von digitalem terrestrischen Fernsehen; aus Digitale<br />
Plattform Austria), S. 90f.<br />
135 ebenda, S. 91f.<br />
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