Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...
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XIII <strong>Die</strong> Zukunft der elektronischen Medien in Österreich<br />
Endgeräten- einen grundlegenden Wandel eingeleitet, der in seiner globalen Dimension<br />
bislang ungeahnte Chancen eröffnet.<br />
Ein kleines Land wie Österreich muss diese Herausforderung umso dringlicher und aktiver<br />
aufgreifen, will es angesichts der mächtigen und global agierenden Mitspieler seine kulturelle<br />
Identität und sein unverwechselbares Profil bewahren und für die Zukunft sichern.<br />
Einen ersten Schritt in diese Richtung wurde bereits getan: Nach jahrelangen<br />
medienpolitischen Stillstand gelang es mit der Etablierung der KommAustria und der RTR-<br />
GmbH die Rundfunk- und Telekomregulierung an die Erfordernisse eines „entgrenzten“<br />
Medienumfelds heranzuführen. Mit dem Privatfernsehgesetz wurden die ersten gesetzlichen<br />
Bestimmungen für die Veranstaltung von digitalem terrestrischen Fernsehen geschaffen.<br />
In diesem Zusammenhang kommt besonders der digitalen Plattform Austria eine zentrale<br />
Aufgabe zu, weil sie unter Einbeziehung aller beteiligten Kreise ein Konzept für die<br />
schrittweise und zugleich rasche Einführung von digitalem Fernsehen in Österreich zu<br />
erarbeiten hat. 128<br />
<strong>Die</strong> Digitaliserung der Rundfunkübertragungsrechte ist eine umkehrbare technologische<br />
Entwicklung, die auf der ganzen Welt stattfindet, wobei sich mittlerweile überall, außer am<br />
amerikanischen Kontinent, die in Europa entwickelte Technologie „Digital Video<br />
Broadcasting“ (DVB) als technischer Standard durchgesetzt hat.<br />
Im Privatfernsehgesetz ist festgelegt dass die Regulierungsbehörde den Beginn der<br />
Einführung von DVB-T im Jahr 2003 zu ermöglichen hat. <strong>Die</strong>se gesetzliche Anforderung<br />
wird jedoch voraussichtlich erst im Jahr 2004 mit einem DVB-Testbetrieb erfüllt. 129 <strong>Die</strong>ser<br />
Probebetrieb soll nicht nur wertvolle technische Erfahrungen für die künftige Planung eines<br />
digitalen Sendernetzes liefern, sondern auch Aufschluss über das Verhalten der TV-<br />
Konsumenten in der Nutzung neuer <strong>Die</strong>nste, die durch DVB erst technisch möglich werden,<br />
geben. 130 Dazu zählen neben mobilen Anwendungen, wie TV-Empfang im Auto, der Bahn<br />
oder auf konvergenten PDAs bzw. Handys in Kombination mit UMTS, auch interaktive TV-<br />
Formate sowie Rundfunk-Datendienste, wie etwa elektonische Programmführer oder ein stark<br />
erweiterter Teletext.<br />
Im gesamten EU-Raum spielt die Digitalisierung der Rundfunkübertragungswege (Kabel,<br />
Satellit und Terrestrik) eine technologiepolitisch bedeutende Rolle. Während die<br />
Digitalisierung der Kabelnetze und der Satellitenübertragung vorwiegend marktgetrieben von<br />
statten geht, stellt sich die Situation bei der terrestrischen Übertragung deutlich komplexer<br />
128 Vgl. Schriftenreihe der RTR-GmbH (Kommunikationsbericht 2002/1 2003), S. 27<br />
129 http://digital.orf.at<br />
130 ebenda, S. 26<br />
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