05.08.2013 Aufrufe

Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...

Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...

Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

XI <strong>Die</strong> Probleme einer effizienten Rundfunkregulierung<br />

• qualitativ den Bedürfnissen angemessener, auf die gesellschaftlichen Möglichkeiten<br />

abgestimmter Inhaltsangebote<br />

• Eine manipulationsfreie (- arme) Rezeptionssituation<br />

• <strong>Die</strong> Zugänglichkeit in einer auf die kommunikative Kompetenz der Rezipienten<br />

abgestimmten, sie gegebenfalls fördernde Weise<br />

gewährleistet werden. 102<br />

Nachhaltige Vermachtungsrisiken wären auch bei der Zugänglichkeit zu<br />

Produktionsressourcen und Programmrechten der Rundfunkveranstalter.<br />

11.2 <strong>Die</strong> Schwierigkeiten einer erfolgreichen Regulierung<br />

Prinzipiell können rechtliche Einwirkungen auf ein gesellschaftliches Feld (inputs) Folgen<br />

verschiedener Art haben. Von der Veranlassung konkreten Verhaltens (output) sind die<br />

Wirkungen auf die konkreten Betroffenen (impact) und davon die Auswirkungen in den<br />

betreffenden gesellschaftlichen Bereichen (outcome) zu unterscheiden. 103<br />

Welche rechtlichen Instrumente zum Erfolg führen, lässt sich nicht gegenstandsneutral und<br />

abstrakt bestimmen. Steuerungserfolge werden maßgeblich durch die in dem Regelungsfeld<br />

bestimmenden Handlungsrationalitäten beeinflusst. Am ehesten werden rechtliche Vorgaben<br />

befolgt, wenn sie Optionen bereitstellen, die ein Verhalten erlauben, das mit den<br />

Eigeninteressen der Betroffenen kompatibel ist oder das ihnen besondere Vorteile verspricht.<br />

<strong>Die</strong>se Eigeninteressen sind allerdings häufig nicht bei allen Betroffenen identisch, so dass die<br />

Interessenhomogenität der verschiedenen Akteure berücksichtigt werden muss und<br />

gegebenenfalls auch für die Steuerung strategisch genutzt werden kann. Eine rechtliche<br />

Steuerung gegen die Interessen der Betroffenen führt zu Ausweichreaktionen und ist nur<br />

ausnahmsweise – etwa unter Einsatz von Repression – erfolgreich. 104 Soweit die Verfolgung<br />

von Einzelinteressen nicht zur Befriedigung von Gemeinwohlinteressen ausreicht, sollte<br />

darauf hingewirkt werden, den Betroffenen einen Verhaltenkorridor zu eröffnen, der es ihnen<br />

zwar ermöglicht, aber auch nur erlaubt, Optionen zu wählen, die zugleich<br />

gemeinwohlverträglich sind. Zielverwirklichung durch Kooperation der hoheitlichen<br />

Verantwortungsträger mit den Betroffenen ist ein häufig gewählter Weg.<br />

102 Vgl. Hoffmann-Riem, Thesen zur Regulierung der dualen Rundfunkordnung, in: Zeischrift für<br />

Medien&Kommunikation, Jg. 48 (2001), S. 10f.<br />

103 Ebenda, S. 12<br />

104 Ebenda, S. 13<br />

62

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!