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Die Liberalisierung des österreichischen Rundfunkmarkts - Stefan ...

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V <strong>Die</strong> Deregulierung <strong>des</strong> ORF-Monopols<br />

der EGMR nicht und kam zum Ergebnis, dass der Eingriff in die Rundfunkfreiheit durch das<br />

Monopol unverhältnismäßig und <strong>des</strong>halb in einer demokratischen Gesellschaft nicht<br />

unentbehrlich sei. Österreich musste also seine Rundfunkrechtsordnung hingehend in<br />

Richtung eines dualen Rundfunksystems ändern, was einerseits mit dem neuen ORF-Gesetz<br />

und andererseits mit der Schaffung <strong>des</strong> Privatfernsehgesetzes und <strong>des</strong> KommAustria-<br />

Gesetzes, die alle drei eine wesentliche Bedeutung haben, erreicht wurde.<br />

5.2 <strong>Die</strong> Grundidee der dualen Rundfunkordnung<br />

<strong>Die</strong> duale Rundfunkordnung baut auf je unterschiedliche Strukturen <strong>des</strong><br />

privatwirtschaftlichen Rundfunks einerseits und <strong>des</strong> öffentlich-rechtlichen Rundfunks<br />

andererseits auf. 36<br />

<strong>Die</strong> Kombination beider Säulen soll die Rundfunkfreiheit dadurch fördern, dass es in den<br />

Strukturen verankerte unterschiedliche Programmorientierungen und zugleich Möglichkeiten<br />

der Kompensation der Nachteile eines Systems durch Vorteile <strong>des</strong> anderen und umgekehrt<br />

gibt. (Idee struktureller Diversifikation). Der bedeutsamste Strukturunterschied besteht in dem<br />

zwischen Privatwirtschaftlichkeit einerseits und Gemeinwirtschaftlichkeit andererseits. Beide<br />

Säulen stehen im Wettbewerb zueinander. In programmlicher Hinsicht ist dies ein<br />

publizistischer Wettbewerb, kein ökonomischer.<br />

<strong>Die</strong> Idee struktureller Diversifikation:<br />

Für die Zuordnung der beiden Säulen gibt es einige typische Konstruktionsprinzipien zur<br />

Konkretisierung der Grundidee struktureller Diversifikation 37 :<br />

• <strong>Die</strong> unterschiedliche Einstellung zum Prinzip Wettbewerb (publizistischer/ökonomischer)<br />

Wettbewerb<br />

• Damit verbunden die Anerkennung je unterschiedlicher Eigenrationalitäten. Insbesondere<br />

das privatwirtschaftlichte Ertrags- und Gewinnmotiv einerseits und die<br />

gemeinwirtschaftlich fundierte Gemeinwohlorientierung andererseits.<br />

• Unterschiedliche, sowie unterschiedlich intensive Programmbindungen<br />

• Unterschiedliche Verfahren der Zuteilung technischer Ressourcen, insbesondere der<br />

Übertragungskapazitäten<br />

• Unterschiedliche Regeln über den jeweils bevorzugten Zugriff auf unterschiedliche<br />

finanzielle Ressourcen (Werbung einerseits, Gebühren andererseits)<br />

36 Vgl. Hoffmann-Riem (Thesen zur Regulierung der dualen Rundfunkordnung, 2000), S. 7<br />

37 Vgl. Hoffmann-Riem (Thesen zur Regulierung der dualen Rundfunkordnung, 2000), S. 19<br />

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