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Eine Suche nach Doppelbeta-Zerfaellen von Cadmium-, Zink- und ...

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0. Einleitung<br />

Neutrinos spielen im Standardmodell der Teilchenphysik, innerhalb dessen die Wechselwirkungen<br />

der bekannten Elementarteilchen beschrieben werden, eine besondere Rolle.<br />

Sie sind nahezu masselos, tragen keine elektrische Ladung <strong>und</strong> nehmen ausschließlich<br />

an der schwachen Wechselwirkung teil. Die Glashow-Weinberg-Salam-Theorie (GWS)<br />

vereint die elektromagnetische <strong>und</strong> die schwache Wechselwirkung [1, 2, 3] <strong>und</strong> steht in<br />

guter Übereinstimmung mit bisherigen experimentellen Resultaten. Da<strong>nach</strong> treten Neutrinos<br />

im Gegensatz zu den verbleibenden Fermionen in einer reduzierten Anzahl <strong>von</strong><br />

Zuständen (asymmetrisch) als links-chirale Neutrinos <strong>und</strong> rechts-chirale Antineutrinos<br />

in Wechselwirkung.<br />

Der <strong>Doppelbeta</strong>-Zerfall ist ein spezieller Kernzerfall <strong>und</strong> kann als der simultane β-<br />

Zerfall zweier Nukleonen erklärt werden. Innerhalb der theoretischen Beschreibung des<br />

neutrinolosen <strong>Doppelbeta</strong>-Zerfalls (0νββ-Zerfall) nimmt die Natur der Neutrinos <strong>und</strong><br />

deren Wechselwirkungen einen zentralen Punkt ein. Anhand der Übergänge kann bestimmt<br />

werden, ob das Neutrino ein sogenanntes Dirac- oder ein Majorana-Teilchen ist<br />

<strong>und</strong> inwiefern chirale Zustände über die Beschreibung innerhalb der GWS-Theorie hinaus<br />

in Wechselwirkung treten. Die Existenz dieser Kernzerfälle kann nicht im Rahmen<br />

des Standardmodells erklärt werden.<br />

Der 0νββ-Zerfall wird momentan in verschiedenen Experimenten untersucht. CO-<br />

BRA (<strong>Cadmium</strong>-Zinc-Telluride O-Neutrino double-Beta Research Apparatus) besteht<br />

aus kompakt angeordneten <strong>Cadmium</strong>-<strong>Zink</strong>-Tellurid-Kristallen (CdZnTe) <strong>und</strong> betrachtet<br />

die möglichen Kernzerfälle der enthaltenen Isotope. Dazu gehört die Bestimmung <strong>von</strong><br />

Grenzen für Halbwertszeiten <strong>von</strong> neutrinolosen <strong>Doppelbeta</strong>-Zerfällen, für die gilt:<br />

T1/2 ∼ ɛ<br />

Z exp<br />

Unt<br />

Darin bezeichnen ɛ die Nachweiseffizienz des Kernzerfalls <strong>und</strong> Z exp<br />

Unt<br />

.<br />

die Zählrate <strong>von</strong><br />

Ereignissen in den experimentellen Daten.<br />

In der vorliegenden Arbeit werden Methoden entwickelt, neutrinolose <strong>Doppelbeta</strong>-<br />

Zerfälle in einem quaderartigen Aufbau bestehend aus (4 · 4) CdZnTe-Detektoren, die<br />

jeweils ein Volumen <strong>von</strong> 1 cm 3 besitzen, zu identifizieren. Dabei werden zeitlich koinzidente<br />

Energieeinträge in verschiedenen Kristallen, die aus den Wechselwirkungen der<br />

unterschiedlichen am Kernzerfall beteiligten Teilchen mit dem Absorbermaterial resultieren,<br />

analysiert. Anhand <strong>von</strong> Monte-Carlo-Simulationen der 0νββ-Zerfälle mit dem<br />

Programm VENOM (Vicious Evil Network Of Mayhem) werden Suchstrategien <strong>nach</strong><br />

jeweils charakteristischen Verteilungen <strong>von</strong> Signalen in mehreren Detektoren (Signatur)<br />

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