Eine Suche nach Doppelbeta-Zerfaellen von Cadmium-, Zink- und ...
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C. Gr<strong>und</strong>legende Betrachtungen zur Koinzidenzanalyse<br />
Die verschiedenen Wechselwirkungen, denen die unterschiedlichen Teilchen unterliegen,<br />
wurden in Abschnitt B.5.2 erläutert. Abgesehen da<strong>von</strong> ist deren Verhalten in Materie<br />
unter Zuhilfenahme makroskopischer Größen beschreibbar. Als solche ist in Abbildung<br />
C.1 die totale Energiedeposition für Cd0.9Zn0.1Te <strong>und</strong> CdTe längs einer Teilchenbahn<br />
dargestellt. In VENOM ist als Kristallmaterial momentan CdTe implementiert. Im<br />
Bereich zwischen 300 keV <strong>und</strong> 2500 keV bleibt die Abweichung der Werte des CdTe <strong>von</strong><br />
denen des Cd0.9Zn0.1Te für Elektronen unter 2% <strong>und</strong> für Photonen unter 5%.<br />
Die Kristallbindungen der Telluride können in hinreichender Näherung ver<strong>nach</strong>lässigt<br />
werden, so dass das CdTe <strong>und</strong> ZnTe als Gemisch ihrer Bestandteile vorliegen. Die Energiedepositionen<br />
für CdTe berechnen sich aus der Skalierung der Elemente gemäß der<br />
jeweiligen Dichte ρ:<br />
E CdTe<br />
dep<br />
=<br />
ρCd<br />
ρCd + ρTe<br />
· E Cd<br />
dep +<br />
ρTe<br />
ρCd + ρTe<br />
· E Te<br />
dep. (C.1)<br />
Die Wichtungen der CdTe <strong>und</strong> ZnTe im Cd0.9Zn0.1Te wurden gemäss der jeweiligen Dichte<br />
der Telluride <strong>und</strong> dem stöchiometrischen Massenverhältnis im Kristall vorgenommen:<br />
E Cd0.9Zn0.1Te<br />
dep<br />
= 0.9 ·<br />
ρCdTe<br />
ρCdTe + ρZnTe<br />
· E CdTe<br />
dep<br />
+ 0.1 ·<br />
ρZnTe<br />
ρCdTe + ρZnTe<br />
· E ZnTe<br />
dep . (C.2)<br />
Damit Koinzidenzen <strong>von</strong> Energieeinträgen in den Detektoren beobachtet werden können,<br />
müssen einige der beim Zerfall beteiligten Teilchen aus dem Ursprungskristall entkommen<br />
<strong>und</strong> Energie in einem anderen Detektor deponieren. Aus Abbildung C.1 ist ersichtlich,<br />
dass Elektronen längs ihrer Bahn einen wesentlich stärkeren Energieverlust erleiden<br />
als Photonen <strong>und</strong> deshalb vor allem Photonen aus dem Quellkristall austreten. Das Verhalten<br />
<strong>von</strong> Elektronen <strong>und</strong> Positronen beim Durchgang durch Materie ist vergleichbar.<br />
Unterschiede hinsichtlich der resultierenden Energiedepositionen in den Detektoren ergeben<br />
sich aus der Annihilation der Positronen <strong>und</strong> den entstehenden Photonen mit<br />
E=511 keV.<br />
Ausgehend <strong>von</strong> Abbildung C.1 wurden in VENOM jeweils in 1 Mio. Wiederholungen<br />
ein Photon <strong>und</strong> ein einzelnes Elektron generiert. Die Simulationen umfassten die<br />
Teilchenenergien, bei denen sich das makroskopische Verhalten am deutlichsten unterscheidet<br />
(E ≈ 500 keV). Daneben wurde die höchste Energie beteiligter Teilchen in den<br />
<strong>Doppelbeta</strong>-Zerfällen berücksichtigt. Anhand der Tabelle C.1 kann abgelesen werden,<br />
in welcher Weise sich die evaluierten Werte im Ergebnis der Simulationen niederschlagen.<br />
Die Elektronen deponieren durchschnittlich wesentlich mehr Energie Edep in den<br />
Detektoren als Photonen gleicher Energie. Zudem können Elektronen nicht aus dem<br />
Quellkristall entkommen <strong>und</strong> ihre gesamte Energie in einem anderen Detektor deponieren.<br />
Je <strong>nach</strong> <strong>Doppelbeta</strong>-Zerfall besitzen die unterschiedlichen Teilchen definierte Energien<br />
<strong>und</strong> deponieren diese in den Detektoren des COBRA-Aufbaus. Das führt zu einer charakteristischen<br />
Verteilung <strong>von</strong> Energieeinträgen, die dann zur Identifikation des Zerfalls<br />
C2