Eine Suche nach Doppelbeta-Zerfaellen von Cadmium-, Zink- und ...
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B. Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Doppelbeta</strong>-Zerfalls<br />
dem nur ein Teil der Photonenenergie als kinetische Energie der Compton-Elektronen<br />
tatsächlich absorbiert wird, ergibt sich als Summe des Compton-Streukoeffizienten µCs<br />
<strong>und</strong> des Compton-Absorptionskoeffizienten µCa, <strong>und</strong> im Energiebereich Eγ ≫ mec 2 gilt<br />
[9].<br />
µC ∼ 1<br />
Eγ<br />
. (B.36)<br />
Die Winkel- <strong>und</strong> Energieverteilungen des Compton-Elektrons <strong>und</strong> des gestreuten Photons<br />
sind <strong>von</strong> der Energie des einfallenden Photons abhängig. Innerhalb VENOM wird<br />
für das sek<strong>und</strong>äre Photon aus dem differentiellen Photonen-Streuquerschnitt an freien<br />
Elektronen gemäß der Klein-Nishina-Formel [47] die Wahrscheinlichkeit der Streuung<br />
unter einem Winkel berechnet. Anschließend wird unter Zuhilfenahme eines Zufallszahlengenerators<br />
daraus den Streuwinkel ausgewählt. Da<strong>nach</strong> werden die Energie <strong>und</strong> der<br />
Impuls des gestreuten Elektrons mit den entsprechenden Erhaltungssätzen bestimmt.<br />
Paarerzeugung Oberhalb der Photonenenergie Eγ = 1022 keV können im Coulombfeld<br />
des Kerns durch Paarerzeugung Elektron-Positron-Paare gebildet werden. Die nicht zur<br />
Erzeugung benötigte Restenergie verteilt sich auf die beiden Teilchen. Der Kern gleicht<br />
die Impulsbilanz aus. Der Paarbildungs-Absorptionskoeffizient µPaar gibt die Wahrscheinlichkeit<br />
für die Paarbildung an <strong>und</strong> für Energien Eγ > 5mec 2 gilt [9]:<br />
µPaar ∼ Z · ln Eγ. (B.37)<br />
Innerhalb VENOM wird <strong>nach</strong> der Bethe-Heitler-Formel [48] für ein Photon der Energie<br />
Eγ, das in ein Coulombfeld eintritt, wechselnd für eines der erzeugten Teilchen der<br />
differentielle Wirkungsquerschnitt für die Emission des Teilchens einer Energie ɛEγ mit<br />
ɛ < 1 berechnet. Daraufhin wird in einer Stichprobe unter Verwendung <strong>von</strong> Zufallszahlen<br />
ein Winkel <strong>und</strong> eine Energie, unter dem sich das Teilchen fortbewegt, festgelegt. Aus<br />
Symmetriebetrachtungen <strong>und</strong> den Erhaltungssätzen ergeben sich Impuls <strong>und</strong> Energie<br />
des anderen Teilchens.<br />
In Abbildung B.5 sind für die diskutierten Prozesse die Abschwächungskoeffizienten<br />
µi <strong>von</strong> Photonen in CdTe dargestellt. Daran lässt sich die Wahrscheinlichkeit einer bestimmten<br />
Wechselwirkung eines Photones im Kristall abhängig <strong>von</strong> dessen Energie verifizieren.<br />
Entsprechend Gleichung (B.34) ist der Photoeffekt für vergleichsweise kleine<br />
Energien dominant, der Compton-effekt herrscht im Energiebereich E ≈ 0.5 MeV bis<br />
E ≈ 5 MeV vor, während die Paarbildung gemäß Gleichung (B.37) jenseits Energien<br />
O(10 MeV) überwiegt.<br />
Elektronen <strong>und</strong> Positronen<br />
Ionisation Den Großteil der Bewegungsenergie verlieren Elektronen <strong>und</strong> Positronen<br />
durch vielfache unelastische Stoßprozesse mit den Atomhüllen der Absorberatome, die<br />
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