Eine Suche nach Doppelbeta-Zerfaellen von Cadmium-, Zink- und ...
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A. Das COBRA-Experiment<br />
unbedingt notwendig. Allgemein kann dieser wie folgt klassifiziert werden [7]:<br />
1. Radionuklide aus der Umgebung ( 238 U, 232 Th, 40 K, 137 Cs, . . . ),<br />
2. Verunreinigung <strong>von</strong> Detektor- <strong>und</strong> Abschirmmaterial,<br />
3. Produkte der Radon-Zerfallskette,<br />
4. Radioisotope produziert durch kosmische Strahlung <strong>und</strong><br />
5. Neutronen aus natürlicher Kernspaltung <strong>und</strong> µ-induzierten Reaktionen.<br />
Im Folgenden werden der Einfluss <strong>und</strong> die jeweiligen Maßnahmen zur Abschirmung<br />
der einzelnen Untergr<strong>und</strong>komponenten beim COBRA-Experiment beschrieben.<br />
A.3.1. Gebirgsschild<br />
Die primäre hadronische kosmische Strahlung setzt sich zu 90% aus Protonen, 9% α-<br />
Teilchen <strong>und</strong> 1% schwerer Teilchen zusammen. Durch Wechselwirkungen mit der Erdatmosphäre<br />
entstehen eine Vielzahl <strong>von</strong> Teilchen (µ, n, e − , p, π, . . . ), die als sek<strong>und</strong>äre kosmische<br />
Strahlung auf der Erdoberfläche treffen. Da<strong>von</strong> spielen im Untergr<strong>und</strong>labor aufgr<strong>und</strong><br />
der Häufigkeit <strong>und</strong> des hohen Durchdringungsvermögens lediglich Myonen noch<br />
eine Rolle. Beim LNGS besteht durch das Felsgestein eine Abschirmung <strong>von</strong> ca. 3400<br />
mwe (meter water equivalent). Die Abschirmdicke wird typischerweise in Metern Wasseräquivalent<br />
angegeben. Einheitlich wird die Materialdicke in die Dicke einer Wasserschicht<br />
mit gleicher Abschirmleistung umgerechnet. Im Untergr<strong>und</strong>labor ist der Myonenfluss<br />
um den Faktor 10 6 auf 0.96 µ·(m 2 ·h) −1 gegenüber der Erdoberfläche reduziert [26].<br />
Momentan ist kein aktives Myon-Veto installiert, bei dem z.B. zeitliche Koinzidenzen<br />
mehrerer, um das Array positionierter Plastikszintillatoren ausgewertet werden.<br />
Die Sek<strong>und</strong>ärstrahlung ist dann <strong>von</strong> Bedeutung, wenn sie entweder direkt im Detektor<br />
in Wechselwirkung tritt oder tertiäre kosmische Strahlung induziert, die wiederum<br />
Untergr<strong>und</strong>ereignisse verursachen kann. Bei letzterem werden vor allem kurzlebige Radionuklide<br />
gebildet, aber auch langlebige Isotope wie z.B. 121m Te, das im Kristall selbst<br />
erzeugt werden kann, mit einer Halbwertszeit <strong>von</strong> 154 d. Daher sollten Detektor- <strong>und</strong><br />
Abschirmmaterial beispielsweise Untertage gelagert werden.<br />
Mit zunehmender Tiefe nimmt die Neutronen-Komponente der sek<strong>und</strong>ären kosmischen<br />
Strahlung rapide ab <strong>und</strong> wird jenseits 10 mwe ver<strong>nach</strong>lässigbar klein. Tertiäre<br />
Neutronen entstehen bei Einfangreaktionen kosmischer Myonen in Materialien hoher<br />
Ladungszahl. Der entsprechende Neutronenfluss nimmt mit zunehmender Tiefe proportional<br />
mit dem Myonenfluss ab. In Tiefen jenseits dessen werden die meisten Neutronen<br />
in (α,n)-Reaktionen <strong>von</strong> 238 U <strong>und</strong> 232 Th produziert. Diese Isotope sind im Kalk- <strong>und</strong><br />
Dolomitgestein des Gran Sasso jedoch in nur geringer Konzentration vorhanden. In Folge<br />
dessen ist der Neutronenfluss im LNGS gegenüber der Erdoberfläche um den Faktor<br />
10 3 reduziert [27].<br />
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