Eine Suche nach Doppelbeta-Zerfaellen von Cadmium-, Zink- und ...
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A. Das COBRA-Experiment<br />
• die Hülleneigenschaften der Isotope (Bindungsenergien, Elektroneneinfang-Verhältnisse,<br />
Intensitäten <strong>von</strong> Röntgenstrahlung <strong>und</strong> Augerelektronen).<br />
Der neutrinolose <strong>Doppelbeta</strong>zerfall kann unter Verwendung verschiedener theoretischer<br />
Modelle simuliert werden. So sind die Übergangs-Matrixelemente entweder aus der<br />
Massengeneration oder der Beimischung einer rechtshändigen elektroschwachen Komponente<br />
wählbar.<br />
Die berechneten Größen werden in eine ASCII-Datei geschrieben. Beispielsweise speichert<br />
Decay0 für einem 0νββ-Zerfall in ein angeregtes Niveau die Impulskomponenten<br />
der Elektronen oder Positronen, die Energie <strong>und</strong> Emissionsrichtung der Gammastrahlung<br />
aus der Kernabregung sowie die Zeitdauer zwischen der Emission der Teilchen.<br />
A.5.2. VENOM<br />
Zur Beschreibung des Durchgangs der generierten Teilchen durch Materie wird das<br />
Software-Paket Geant4 (Geometry and tracking) verwendet. Mit dem Programm können<br />
Experimente aus Hochenergie- <strong>und</strong> Astrophysik sowie Nuklearmedizin simuliert werden.<br />
Geant4 wurde am CERN entwickelt <strong>und</strong> bietet auf der Basis objektorientierter Progammierung<br />
in C++ die Möglichkeit spezielle experimentelle Aufbauten <strong>und</strong> Bedingungen zu<br />
implementieren, indem die gewünschte Anwendung <strong>und</strong> Funktionalität innerhalb eines<br />
Klassensystems zusammengesetzt werden.<br />
VENOM ist eine Geant4-Anwendung zur Simulation des COBRA-Experiments. Darin<br />
sind die Detektorgeometrie, die beteiligten Teilchen <strong>und</strong> deren Wechselwirkung, eine<br />
spezielle Ausgabe der errechneten Daten <strong>und</strong> verschiedene Möglichkeiten der Visualisierung<br />
implementiert. In Abbildung A.6 sind das Nest sowie die Halterungen in voller<br />
Bestückung dargestellt.<br />
Die Wechselwirkungen <strong>von</strong> Elektronen, Positronen <strong>und</strong> Photoenem, die in Folge der<br />
<strong>Doppelbeta</strong>-Zerfälle durch die CdZnTe-Kristalle propagieren, werden mit Modellen beschrieben,<br />
die innerhalb Geant4 für Untergr<strong>und</strong>experimente entwickelt wurden <strong>und</strong> im<br />
Energiebereich zwischen 250 eV <strong>und</strong> mehreren GeV reale physikalische Prozesse zuverlässig<br />
wiedergeben [31]. Die Wechselwirkungswahrscheinlichkeit eines implementierten<br />
Prozesses wird aus dem entsprechenden totalen Wirkungsquerschnitt, der aus evaluierten<br />
Datenbanken interpoliert wurde, bestimmt. Der Endzustand ergibt sich aus<br />
der Energie- <strong>und</strong> Winkelverteilung der Reaktionsprodukte, die je <strong>nach</strong> physikalischem<br />
Prozess entweder gemäß dem entsprechenden theoretischen Modell errechnet oder aus<br />
evaluierten Datenbanken interpoliert wurden. Für die benannten Teilchen sind Rayleigh-<br />
Streuung, Photo- <strong>und</strong> Comptoneffekt, Paarerzeugung, Ionisation, Bremsstrahlung, Vielfachstreuung<br />
<strong>und</strong> Positronen-Elektronen-Annihilation implementiert.<br />
Die Bibliotheken in VENOM sind modular organisiert. Einzelne Programmteile werden<br />
separat kompiliert <strong>und</strong> da<strong>nach</strong> ins Hauptpaket implementiert. So können beispielsweise<br />
verschiedene Aufbauten des Arrays am LNGS oder spezielle, pixelierte Detektoren<br />
eingefügt werden, ohne das gesamte Programm zu verändern. Deshalb besitzt VENOM<br />
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