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2 Aktueller Forschungsstand und Forschungsbedarf<br />

2.1 Land-/ Flächennutzung und Flächeninanspruchnahme<br />

2.1.1 Land-/ Flächennutzung<br />

Unter Landnutzung versteht man die Art der Inanspruchnahme von Böden und Landflächen (Tei-<br />

len der festen Erdoberfläche) durch den Menschen (engl. „land use“, Choudhury und Jansen,<br />

1998). Der Begriff der Flächennutzung wird häufig synonym zur Landnutzung verwendet, einzelne<br />

Autoren weisen jedoch auf eine stärkere Fokussierung auf bauliche Flächen hin (Bastian und<br />

Schreiber, 1999). Im Gegensatz zur Bodenbedeckung (engl. „land cover“), die lediglich die sichtba-<br />

ren physischen Eigenschaften der Erdoberfläche beschreibt, spielt der Nutzungsaspekt bei der<br />

Definition der Landnutzung die entscheidende Rolle. Eine trennscharfe Unterscheidung ist<br />

schwierig, da bei der Beschreibung der Landnutzung in Klassifikationen häufig Bodenbedeckungs-<br />

eigenschaften einbezogen werden müssen, um eine Differenzierung zu ermöglichen (z.B. Erho-<br />

lungsfläche - Park, landwirtschaftliche Nutzfläche - Grünland). Zudem spielen hier dynamische<br />

Aspekte eine Rolle, die in der folgenden Definition ihren Ausdruck finden:<br />

„Flächennutzung ist der grundsätzliche Prozess der Raumaneignung durch den Menschen. Er<br />

bedeutet individuell, gruppenspezifisch oder gesellschaftlich die Inanspruchnahme von techni-<br />

schen oder natürlichen Gegebenheiten der Umwelt des Menschen für seine Zwecke […]. Nutzung<br />

ist kein Zustand, sondern ein Vorgang. Wird der Vorgang ständig reproduziert, stellen sich schein-<br />

bar dauerhafte, statische Zustände ein. Der zur Verfügung stehende Raum kann gleichzeitig meh-<br />

reren Nutzungsansprüchen unterliegen, damit mehrfach genutzt werden. Die Erdoberfläche ist<br />

der Bezugsraum von Nutzungen, obwohl Nutzungen zwar überwiegend, aber nicht nur auf ihr<br />

erfolgen. Damit hat Nutzung immer einen konkreten Raumbezug. Die räumliche Dimension wird<br />

durch Begriffe wie Flächennutzung, Raumnutzung oder Landnutzung zum Ausdruck gebracht. Da<br />

es sich bei der Nutzung um Vorgänge handelt, gibt es auch eine zeitliche Dimension […].“<br />

(Breuste, 1994, S.67f.).<br />

Die Vermengung von Informationen über Nutzungs- und Bedeckungseigenschaften von Flächen<br />

stellt häufig ein Problem in der Vergleichbarkeit von Daten zur Landnutzung dar. Je nach Anwendungsbezug<br />

und Maßstab werden definitorische Nutzungs- und/oder Bedeckungsaspekte (z.B.<br />

Erholungs- vs. Waldfläche) einer Fläche erfasst, die neben der Sicht des Anwenders auf die Landschaft<br />

auch die technischen (z.B. Objektmodellierung vs. Katasterbezug) und finanziellen Möglichkeiten<br />

(Genauigkeit, Fortführungsintervall) in der Datenerhebung wiedergeben. Generell sind<br />

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