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PDF 20.134kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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chungsprogramm der Erhebung. Es handelt sich dabei letztlich um eine Sekundärstatistik, die aus<br />

der Primärdatenquelle der Liegenschaftsbücher der katasterführenden Ämter erhoben wird. Die<br />

Veränderung von Flächennutzungen, die als SuV zusammengefasst werden (= „100er-Klasse“),<br />

werden als rein nummerischer Datenbankauszug zur Verfügung gestellt. Die Statistischen Lan-<br />

desämter veröffentlichen dann jährlich (SuV) bzw. alle vier Jahre (Mindestveröffentlichungspro-<br />

gramm) die aktuellen Hektarzahlen auf Ebene der Gemeinden bzw. der kreisfreien Städte. Die<br />

Gründe für die Wahl dieser Datenquelle erfordern einen Blick zurück in die Vergangenheit, als mit<br />

dem Agrarstatistikgesetz Anfang der 1980er Jahre erste Bilanzierungen der Flächennutzung ge-<br />

setzlich verankert wurden. Die technischen Möglichkeiten zur landesweiten Erfassung und Aus-<br />

wertung von Geodaten waren damals nicht entwickelt, weshalb die Zusammenfassung von Katas-<br />

terinformationen als Informationsgrundlage herangezogen wurde. Im politischen Rahmen hielt<br />

damit das mit den verfügbaren Mitteln Machbare Einzug: die Bewertung auf der Grundlage des<br />

Zuwachses der Siedlung- und Verkehrsfläche in Hektar, abgeleitet aus der FeTN.<br />

Die Datengrundlage der Automatisierten Liegenschaftsbücher (ALB) werden, zusammen mit dem<br />

Automatisierten Liegenschaftskataster und weiteren Geodatenbeständen der Landesvermes-<br />

sung, derzeit in das Automatisierte Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) überführt.<br />

Dies bringt auch Änderungen in der Erfassung von Nutzungsarten mit sich. Deshalb steht zu be-<br />

fürchten, dass die FeTN zukünftig durch veränderte Erfassungsregeln in ihrer zeitlichen Konsis-<br />

tenz beeinflusst wird. Theoretisch ist diese Konsistenz über Nutzungsartenerlasse der Innenmini-<br />

sterien zwar gesichert, in der Praxis waren aber auch schon in der Vergangenheit systematische<br />

Verzerrungen im Zeitverlauf zu beobachten, die auf politischer Ebene bei der Formulierung von<br />

Flächensparzielen für Verwirrung sorgen. Abbildung 6 zeigt die Entwicklung des Katasterwesens<br />

in Deutschland seit 1990 mit den Systemumstellungen, die die Konsistenz der FeTN beeinflussen<br />

(Fina, 2011b; Siedentop und Fina, 2010a; Droste und Gärtner, 2008).<br />

Auf der einen Seite ist im Hinblick auf die Erstellung von Zeitreihen der Wert dieser Datenquelle<br />

nicht hoch genug einzuschätzen: Keine andere Datenquelle kann seit Anfang der 1990er bundes-<br />

weit Auskunft über die Flächeninanspruchnahme aller Gemeinden und Stadtkreise geben. Auf<br />

der anderen Seite ist bei den Auswertungen Vorsicht geboten, da aufgrund methodischer Inkon-<br />

sistenzen Verschiebungen bei der Bilanzierung von Nutzungsarten nachweisbar sind, die nicht auf<br />

tatsächlichen Veränderungen der Flächen beruhen. In diesem Zusammenhang wird aber von<br />

vielen Planern und Analysten, die mit der Flächenstatistik arbeiten, das Aufgabenverständnis des<br />

Vermessungswesens missinterpretiert. Hier wird nämlich die jeweils aktuell höchstmögliche Ge-<br />

nauigkeit bei der Abbildung der Flächennutzung angestrebt. Die zeitliche Konsistenz der Erhe-<br />

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