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PDF 20.134kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Wird allerdings nur der Anteil tabufreier Freiraumfläche betrachtet, steht die Region Düsseldorf<br />

mit einem Anteil von 21,3% am Ende der vier Modellregionen. Der hohe Siedlungsflächenanteil<br />

(29,5%) und der Schutz von Freiflächen mit „harten“ Schutzkategorien sind hierfür verantwortlich.<br />

In keiner anderen Region ist mehr Freiraumfläche für Siedlungsvorhaben tabuisiert als in der<br />

Region Düsseldorf. Die relative Knappheit an Freiraum in dieser Region geht somit einher mit<br />

einem überdurchschnittlichen Schutzniveau des Freiraums. Die zusätzlichen Restriktionskategorien<br />

konfliktbehafteter Schutzflächen zeigen in Düsseldorf allerdings vergleichsweise geringe Flächenwirkung.<br />

Dies ist unter Umständen auch darauf zurückzuführen, dass – wie auch in der Region<br />

Hannover – der Siedlungsbestand mehrheitlich von landwirtschaftlichen Produktionsflächen<br />

umgeben ist, denen kein besonderer „Widerstand“ gegen Siedlungsvorhaben zugesprochen wird<br />

und die deshalb nicht als Konfliktflächen im Sinne dieser Studie behandelt werden (siehe hierzu<br />

auch Abschnitt 3.5). Zudem sind in der heterogenen Gemeindestruktur Düsseldorfs eine Vielzahl<br />

mittelstädtischer Siedlungskörper enthalten, in deren siedlungsnahem Freiraum durch eine vergleichsweise<br />

geringe Tabuisierung ein erhöhtes Zersiedelungspotenzial ersichtlich wird 3 .<br />

Tab. 2: Übersicht über das Baulandpotenzial in der Region Düsseldorf (die prozentualen Werte<br />

beziehen sich auf die Gesamtfläche der Region Düsseldorf)<br />

Flächenkategorie Anteil<br />

Gesamtfläche 100,0<br />

Freiraumfläche (Gesamtfläche ohne Siedlungsfläche) 70,5<br />

Tabufreie Freiraumfläche (Gesamtfläche ohne Siedlungs- und Tabufläche) 21,3<br />

Tabu- und konfliktfreie Freiraumfläche (Gesamtfläche ohne Siedlungs-, Tabuund<br />

Konfliktfläche)<br />

14,8<br />

Siedlungsnahe tabu- und konfliktfreie Freiraumfläche<br />

(= siedlungsnahes Baulandpotenzial)<br />

9,8<br />

Eine nähere Betrachtung der Daten lässt Rückschlüsse auf die individuelle Wirkung einzelner<br />

Instrumente zu. In der Region Düsseldorf kommt den Regionalen Grünzügen als Freiraumschutzinstrument<br />

besondere Bedeutung zu. Etwa 25% der Gesamtfläche der Region ist als Grünzug<br />

ausgewiesen. Erhebliche Bedeutung haben auch Landschaftsschutzgebiete (etwa 35%) und<br />

Gebiete für den Schutz der Natur (13%). FFH- und Vogelschutzgebiete schlagen zusammen mit<br />

etwa 9% der Gesamtfläche zu Buche.<br />

Unter den Konfliktflächen ragen die Bereiche für Landschaft und Erholung mit einem Flächenanteil<br />

von über 50% heraus. Ebenfalls bedeutsam sind die Flächen im Biotopkataster (18,9%)<br />

sowie Flächen, die Teil der amtlichen Biotopverbundplanung sind (30,3%). Der Bewaldungsgrad<br />

der Region (18,9%) ist hingegen im regionalen Vergleich unterdurchschnittlich. Es sei hier darauf<br />

hingewiesen, dass sich diese Flächenkategorien räumlich überlagern können und dies in zahlreichen<br />

Fällen auch tun, so dass eine Addition der angegebenen Prozentwerte nicht statthaft ist.<br />

Eine gemeindescharfe Betrachtung der Ergebnisse zeigt, dass in der Region Düsseldorf keine der<br />

insgesamt 66 Gemeinden über kein Baulandpotenzial verfügt. Nur drei Gemeinden weisen ein<br />

3 Bei der Definition des Siedlungspotenzials in Siedlungsnähe werden nur Siedlungskörper ab 5 Hektar Fläche<br />

in die Analyse einbezogen (= „Pufferwert“).<br />

9

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